laut.de-Biographie
Carpenter Brut
Franck Hueso alias Carpenter Brut bezieht seine Einflüsse aus 80er-Jahre-TV-Shows und B-Movies angreichert mit Synthesizern. Bei dem Franzosen, der sich seine Anonymität bewahrt, damit seine Musik mehr Wichtigkeit bekommt, prallen Justice-Beats und das Horror-Universum eines John Carpenter aufeinander. Er zollt Tribut an die Post-Hippie/Pre-AIDS-Kultur, die die Basis für Elektro und Metal gesetzt hat, um uns einen speziellen, brutalen und verrückten 80s-Revival-Sound zu geben. John Carpenter fungiert, ebenso wie der Champagner Charpentier Brut, als Pseudonymgeber. Mittlerweile gehört Hueso zu den wichtigsten und erfolgreichsten Akteuren der Synthwave-Szene.
Die Anfänge von Carpenter Brut beschreibt Hueso, der aus Poitiers stammt, als "Joke". Die Idee, elektronische Musik zu machen, rührte daher, dass er Musik lieber allein schreiben wollte, als in einer Band zu sein. 2017 sagt er, dass "Elektromusik perfekt dafür ist, besonders, wenn du wie ich kein guter Musiker bist. Ich weiß nicht, wie man Gitarre spielt; es wäre eine schlechte Entscheidung gewesen."
Auf Black Bus Records erscheinen 2012 und 2013 seine ersten beiden EPs "EP1" und "EP2". Die enthalten harte Banger wie "Roller Mobster" oder "Le Perv", die in der Synthwave-Szene wie eine Bombe einschlagen. 2015 legt Carpenter Brut mit "EP3" noch ein drittes Kurzformat nach, das er auf seiner eigenen Plattenfirma No Quarter veröffentlicht. Seth Ickerman lässt er ein Video zu "Turbo Killer" drehen. Alle drei EPs bündelt er noch im selben Jahr zu "Trilogy". 2015 hört man im Spiel "Hotline Miami 2: Wrong Number" mehrere seiner Songs.
2016 beteiligt sich Hueso an dem Soundtrack zum Videospiel "Furi". Zu der Zeit hat er sich als Remixer für unter anderem Gunship und als hervorragender Live-Musiker einen Namen gemacht, der auf der Bühne Verstärkung von Drummer Florent Marcadet und Gitarrist Adrien Grousset (beide Hacride) bekommt. 2017 erscheint mit "CARPENTERBRUTLIVE" sein erstes Livealbum.
Mit "Leather Teeth" folgt ein Jahr später sein erstes Studioalbum. Dafür ließ er sich von "Judas Priest und dem Glam-Rock der 80er" inspirieren, erzählt er 2018 in einem Interview. Der Rundling sei "das erste Album einer Trilogie", bei dem Hauptprotagonisten handele es sich um einen verliebten "Studenten", der im "zweiten Teil" zum "Serienkiller" mutiert. Als Gastsänger hört man unter anderem Kristoffer Rygg von Ulver und Mat McNerney von Grave Pleasures. Insgesamt gerät der Sound laut Hueso ein wenig "softer" und "glamouröser" als auf den Kurzformaten.
2018 remixt er "Danse Macabre" von Ghost. 2019 beteiligt er sich an der Doku "The Rise Of The Synths", die sich mit den Ursprüngen und der Entwicklung von Synthwave befasst. 2020 steuert er für ein Filmprojekt von Seth Ickerman namens "Blood Machines" den offiziellen Soundtrack bei. Im gleichen Jahr kollaboriert er mit David Eugene Edwards von Woven Hand.
Mit "Leather Terror" begibt sich Carpenter Brut 2022 musikalisch laut eigener Aussage auf "einen dunkleren Pfad". Für dieses Anliegen hat er zahlreiche Gäste wie Gunship, Greg Puciato, Sylvaine oder Ben Koller von Converge gefunden. Mit der Platte betont er seine harten und düsteren Qualitäten, wagt sich jedoch auch in experimentellere Gefilde vor. Somit bleibt er einerseits seinem typischen Synthwave-Stil treu, bereichert das Genre aber andererseits auch um frische, spannende Facetten.
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