laut.de-Biographie
Dikta
Es muss ja nicht immer gleich von Geysiren, Elfen und dem Mut zu Experiment und Avantgarde die Rede sein, wenn das Stichwort Island fällt. Die zweifachen Gewinner des Icelandic Music Awards, Dikta, verstehen sich auf hymnischen, Dreampop-inspirierten Alternative Rock genauso wie auf verstärkerfreie instrumentale Balladesken und verweisen damit keineswegs nur in der Inselheimat die Konkurrenz auf die Plätze.
Ihren Anfang nimmt die Dikta-Geschichte in Garðabær, einer für isländische Verhältnisse größeren Stadt mit 10.000 Einwohnern in der Umgebung von Reykjavík. Dort verbringen die vier Jungs Haukur Heiðar Hauksson, Jón Bjarni Pétursson, Jón Þór Sigurðsson und Skúli Z. Gestsson gemeinsam ihre Jugend.
1999 formieren sie sich zur Highschool-Band und treten ein Jahr später beim Contest Músíktilraunir auf. Mit der Finalteilnahme ist der Grundstein für eine erfolgreiche Rock-Karriere gelegt.
Mit dem Debüt "Andartak" Ende 2002 erobert der klassisch instrumentierte Vierer zunächst ganz Island. Eine der Singles erreicht direkt die Spitze der Charts, was auch mit Hinblick darauf, dass Dikta das Album auf dem eigenen Label Mistak Records selbst veröffentlichen, beachtlich scheint. Die weiteren Auskopplungen, ebenfalls allesamt in isländischer Sprache eingesungen, beherrschen das nationale Rockradio für viele Monate.
Für den Nachfolger zieht die Band ganz große Namen an Bord – oder sollte man es eher umgekehrt betrachten? Ace, seines Zeichens Tutor des British Institute for Modern Music sowie Skunk Anansie-Mitglied, übernimmt die Produktion. "Hunting For Happiness" erscheint zudem auf dem legendären Sugarcubes-Label Smekkleysa SM, für das Album-Artwork zeichnet die Björk-Kollaboratorin Gabríela Friðriksdóttir verantwortlich.
Die nun englischen Texte sowie der internationale Release über Smekkleysa verschaffen Dikta auch Airplay in Dänemark und UK. Zahlreiche Festivalauftritte im englischen wie deutschen und skandinavischen Sprachraum folgen, 2012 zum vierten Langspieler auch der Sprung über den Atlantik: Mit "Trust Me" holen die Alternative Rocker zum ganz großen Satz aus.
Zu ihren Vorbildern zählen die Isländer vor allem die ganz Großen der Rockgeschichte: Nirvana, Smashing Pumpkins und Radiohead gehen im Tourbus immer.
4 Kommentare mit 3 Antworten, davon 3 auf Unterseiten
Mich würde interessieren, warum man von denen nichts mehr hört oder liest. Die Band scheint sich ja nicht aufgelöst zu haben.
Könnte vielleicht daran liegen, dass man von denen überhaupt noch nie was gehört oder gelesen hat.
In Nordkorea sollen die wohl ziemlich beliebt sein. Habe gehört, die Planen da eine große Dikta-Tour.
Nachdem es in ihren ehemaligen Fan-Festungen in Kuba und Venezuela ja gar nicht mehr so rund laufen soll freut es mich außerordentlich zu lesen, dass sie also neue Fanschichten in Asien akquirieren konnten!