laut.de-Biographie
Dillinja
Wenn es ein Trademark gibt, für die Dillinja steht, dann ist das Bass. Kategorie richtig fett. Wie kein anderer im Bereich von Drum'n'Bass versteht es Karl Francis, seinen Produktionen das nötige Pfund Bass zu verpassen, damit es ordentlich knallt im Karton. Francis der Perfektionist, auf der Suche nach dem richtigen Tune, dem passenden Sound. Wenn es im Studio nicht so läuft wie es sich der Meister vorstellt, dann kann er schon mal ungemütlich werden. Keine schlechten Voraussetzungen also für Tracks, die ballern.
Karl Francis Vorlieben bzw. Ursprünge liegen u.a. in House und Hip Hop. Großen Einfluss auf seine musikalische Entwicklung hat auch die immense Plattensammlung seiner Mutter, die sich vor allem aus Funk und Jazz zusammensetzt. Seiner Mutter hat er auch eine vergleichsweise ruhige Jugend zu verdanken, denn die hatte immer ein Auge auf den Sohnemann. Während sich die Kumpels oft auf Parties und Raves vergnügten, blieb er schön zuhause. Dort hört er Tapes mit Dub Reggae von Jah Shaka, der auch mit einem Sound System unterwegs ist. Die Tapes bekommt Karl von einem Nachbarn kistenweise zugesteckt. Ein weiterer großer Einfluss für den jungen Karl.
Mit den für diese Art von Musik charakteristischen kräftigen Bässen unterzieht er seine Boxen nicht wenigen Belastungstests. Francis beginnt an Bass Bins zu tüfteln, auf der Suche nach dem Wummms und mittels gekauftem Equipment versucht er sich an eigenen Produktionen. Zunächst in Breakbeat Gefilden tätig, konzentriert er sich später auf Drum'n'Bass. Den Sound seiner Produktionen versucht Karl zudem ständig weiter zu entwickeln, dabei stehen warm brummende Basslines immer im Vordergrund der Tracks. So ziemlich die meisten Labels, darunter Prototype, Philly Blunt, Hardleaders oder Metalheadz geben sich die Klinke in die Hand, um mindestens eine 12inch von ihm veröffentlichen zu dürfen. Bis heute hat er ungefähr 60 eigene Titel im Repertoire.
Eigene Labels hat Karl Francis natürlich auch am Start. Und das waren bisher nicht wenige: Logic, IQ, Target, Deadly Vinyl oder Waveform. Hauptschwerpunkt sind momentan Test, Pain und Valve, die er zusammen mit seinem besten Kumpel Kevin "Lemon D" King führt. Valve heißt auch Karls eigenes Sound System - sein erstes besaß er bereits 1991 - u.a. deshalb, weil seiner Meinung nach die meistens Clubs über eine zu schwachbrüstige Soundanlage verfügen. Zudem ist ein Klamottenlabel unter gleichem Namen im Entstehen. Valve rührt im Übrigen vom warmen wie tiefen Sound der alten Valve Shaka Vorverstärker her, die die Reggae Sound Systems angetrieben haben.
Mittlerweile besitzt Karl Francis in London ein altes Fabrik Loft, in dem das Valve Hauptquartier samt Wohnung und Studio untergebracht sind. Als Promo und A&R Verantwortliche konnte Storm verpflichtet werden. Bei ffrr, einem Ableger des Majorlabels London Records besitzt Francis alias Dillinja einen nicht schlecht dotierten Vertrag über zwei Alben.
Die Zukunft steht wohl im Zeichen des Bass.
Noch keine Kommentare