laut.de-Biographie
Einar Stray
'Chiaroscuro' gilt in der Malerei als Gestaltungsmittel zur Verdeutlichung von Hell-Dunkel-Kontrasten. Auch Einar Stray will mit seiner Musik die Dualismen Gut und Böse darstellen: "Wir alle wissen von der Grausamkeit auf dieser Welt. Wir töten. Wir machen schlimme Dinge, nicht nur mit Menschen, sondern auch mit der Natur. So kommt es, dass mein Album durchaus depressive oder sagen wir lieber melancholische Züge aufweist".
Der Sänger scheint schon viel über die Welt gelernt zu haben, dabei entdeckt er sie erst seit 21 Jahren. Dennoch soll sein Erstlingswerk "Chiaroscuro" auch Hoffnung erwecken, so der junge Norweger in einem Interview.
Dass er sich für seine Musik Zeit nimmt, hört man: Kein Stück ist kürzer als 4:40 Minuten. Das längste, "Teppet Faller", ist laut eigener Aussage die musikalische Interpretation der Apokalypse: Knappe zehn Minuten, in denen Instrumente sowie Tempi laufend variieren.
Die meisten Lieder beginnen langsam und ruhig, steigern sich dann zu einem lauten und gewaltigen Höhepunkt, bevor sie wieder sanft ausklingen. Sufjan Stevens lässt grüßen, auch an Sigur Rós wird man entfernt erinnert. Trotz allem ist jedes einzelne Lied, ob mit Stimme oder instrumental, einzigartig, fast ein kleines Meisterwerk.
Keiner weiß, wie Einar Stray es damals aus der kleinen Gemeinde Skandvika, südwestlich von Oslo, auf die Popkomm nach Berlin schafft, aber das Indiependent-Label Sinnbus wird sofort auf ihn aufmerksam und nimmt ihn unter Vertrag. So kommt eins zum anderen und das so genannte Wunderkind der Musik gibt Anfang 2012 schon unzählige Konzerte in Europa.
"Im Großen und Ganzen handelt "Chiaroscuro" von dem Gefühl, das in der Jugend entsteht. Nämlich, dass diese Welt einfach derartig groß und komplex ist, dass sie für den Einzelnen nur in ihrer Unbegreiflichkeit existiert", sagt er über seine Intention. Und irgendwie macht er uns die Welt mit jeder Minute seiner Musik ein Stück begreiflicher.
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