Ein zunächst nur schemenhaft zu erkennende Mann kommt langsam näher. Hitze flimmert um ihn wie die Klänge der Unheil verkündenden Mundharmonika. Franks eiskalte Augen blicken in erbarmungsloser Amüsiertheit auf den Jungen vor ihm. "Na komm, spiel mir das Lied vom Tod."
Ich hätte ja den genialen Soundtrack zu "The Good, the Bad and the Ugly" als Meilenstein gewählt, aber schon dass Ennio Morricone auch einen (äußerst verdienten) Meilenstein bekommt.
Ja, meine Wahl wäre auch in Sachen Morricone auf einen anderen Soundtrack gefallen, nämlich "Il mio nome è Nessuno"/"Mein Name ist Nobody", ganz einfach deshalb, weil Morricone da ein wunderschönes Gespür für Humor und Selbstironie beweist, indem er sich und seinen eigenen Sound mit einem Augenzwinkern versieht, so ganz nebenbei noch den "Walkürenritt" von Wagner durch den Kakao zieht und durch eine schmissige Melodie als Titelthema genau die ursprüngliche Idee des Films aufgreift, den Staffelstab vom "alten" an den "neuen" Western zu übergeben. Aber - klar, ohne "Once Upon A Time" hätte es "Nobody" nicht gegeben, insofern geht - nicht nur deshalb - der Meilenstein in Ordnung. Gruß Skywise
Einer der besten Morricone Scores, abseits von Western, ist Bertoluccis Novecento. Grandioser Score. Aber es gibt noch zahlreiche Perlen in seinem Schaffen. The Mission ein anderer Meilenstein. Ich hab nur 140 Scores vom Maestro, nur ein Bruchteil von den über 400 Soundtracks.
Wurde die Mundharmonika jemals besser eingesetzt als hier? Beeindruckend, was Morricone mit dem Instrument anstellt, das man sonst eher mit Cowboy-Kitsch und Folk-Romantik verbindet.
Bei Morricone würde ich die dicken Best Ofs empfehlen, weil er einfach so viele großartige Scores und Themes komponiert hat. Die Soundtracks zu den Leone-Filmen ("Once Upon a Time in the West", "The Good, the Bad & the Ugly", "Fistful of Dynamite" und "Once Upon a Time in America") gehören aber zu seinen definitiven Meisterwerken und sind auch als Album Pflichtprogramm für Filmmusikfreunde.
jepp, natürlich habt ihr alle recht. morricone ist einer der großartigsten komponisten des 20. jh. da würden natürlich etliche scheiben - auch aus der 2. reihe - in betracht kommen.
ich personlich stehe ja auch sehr auf sein "der profi"-score mit den wundervollen "le vent, le cri" und "chi mai".
aus der außenseiterposition rollt der score zur besten "tom ripley"-verfilmung, ("ripley's game" mit einem grandios fiesen john malkovich) das feld von hinten auf: https://www.youtube.com/watch?v=zFcjDEwng7M
schön auch, dass er noch lebt, noch komponiert (zueltzt für tarantino, wenn ich nicht irre) und demnächst 90 wird.
meilensteine zu schreiben ist ja immer schön. aber das hier hat wirklich spaß gemacht wie lang nicht mehr.
Für jemand, der eigentlich sperrige, zeitgenössische Musik komponieren wollte, hat er Melodien aus dem Ärmel geschüttelt, die emotionaler nicht sein können.
Einmal live gesehen. Das war in einer ganz normalen Stadion , also nichts für Orchester otpimiertes. Das Orchester wurde auch abgenommen. Auf keinen Konzert irgendeiner Musikrichtung habe ich jemals so einen gut abgemischten Sound erlebt. Hat in der Magengrube mehr gedrückt als jedes Metal Konzert. Davor und danach so nie wieder erlebt
Ein zunächst nur schemenhaft zu erkennende Mann kommt langsam näher. Hitze flimmert um ihn wie die Klänge der Unheil verkündenden Mundharmonika. Franks eiskalte Augen blicken in erbarmungsloser Amüsiertheit auf den Jungen vor ihm. "Na komm, spiel mir das Lied vom Tod."
Exakt in jenem Augenblick, …
Ich hätte ja den genialen Soundtrack zu "The Good, the Bad and the Ugly" als Meilenstein gewählt, aber schon dass Ennio Morricone auch einen (äußerst verdienten) Meilenstein bekommt.
Ja, meine Wahl wäre auch in Sachen Morricone auf einen anderen Soundtrack gefallen, nämlich "Il mio nome è Nessuno"/"Mein Name ist Nobody", ganz einfach deshalb, weil Morricone da ein wunderschönes Gespür für Humor und Selbstironie beweist, indem er sich und seinen eigenen Sound mit einem Augenzwinkern versieht, so ganz nebenbei noch den "Walkürenritt" von Wagner durch den Kakao zieht und durch eine schmissige Melodie als Titelthema genau die ursprüngliche Idee des Films aufgreift, den Staffelstab vom "alten" an den "neuen" Western zu übergeben.
Aber - klar, ohne "Once Upon A Time" hätte es "Nobody" nicht gegeben, insofern geht - nicht nur deshalb - der Meilenstein in Ordnung.
Gruß
Skywise
ja, mit Nobody gehst Du in die richtige Richtung. Die beiden Vorgänger, ua. das hier waren aber noch stärker https://www.youtube.com/watch?v=sFFLQ89bJRM
Einer der besten Morricone Scores, abseits von Western, ist Bertoluccis Novecento. Grandioser Score. Aber es gibt noch zahlreiche Perlen in seinem Schaffen. The Mission ein anderer Meilenstein. Ich hab nur 140 Scores vom Maestro, nur ein Bruchteil von den über 400 Soundtracks.
Dieser Kommentar wurde vor 6 Jahren durch den Autor entfernt.
Wurde die Mundharmonika jemals besser eingesetzt als hier? Beeindruckend, was Morricone mit dem Instrument anstellt, das man sonst eher mit Cowboy-Kitsch und Folk-Romantik verbindet.
Bei Morricone würde ich die dicken Best Ofs empfehlen,
weil er einfach so viele großartige Scores und Themes komponiert hat. Die Soundtracks zu den Leone-Filmen ("Once Upon a Time in the West", "The Good, the Bad & the Ugly", "Fistful of Dynamite" und "Once Upon a Time in America") gehören aber zu seinen definitiven Meisterwerken und sind auch als Album Pflichtprogramm für Filmmusikfreunde.
+1
jepp, natürlich habt ihr alle recht. morricone ist einer der großartigsten komponisten des 20. jh. da würden natürlich etliche scheiben - auch aus der 2. reihe - in betracht kommen.
ich personlich stehe ja auch sehr auf sein "der profi"-score mit den wundervollen "le vent, le cri" und "chi mai".
le vent, le cri: https://www.youtube.com/watch?v=tUpeDCjaCfA
chi mai: https://www.youtube.com/watch?v=DbHP9NtSnB0
und
aus der außenseiterposition rollt der score zur besten "tom ripley"-verfilmung, ("ripley's game" mit einem grandios fiesen john malkovich) das feld von hinten auf:
https://www.youtube.com/watch?v=zFcjDEwng7M
schön auch, dass er noch lebt, noch komponiert (zueltzt für tarantino, wenn ich nicht irre) und demnächst 90 wird.
meilensteine zu schreiben ist ja immer schön. aber das hier hat wirklich spaß gemacht wie lang nicht mehr.
Für jemand, der eigentlich sperrige, zeitgenössische Musik komponieren wollte, hat er Melodien aus dem Ärmel geschüttelt, die emotionaler nicht sein können.
La Venixiana - Baci dopo il tramonto
https://youtu.be/dpNJgsR3uVA
L´Avventuriero
https://youtu.be/O2hXAcLMkr8
La Califfa
https://youtu.be/AVk5ZTApiEo
Novecento - Romanzo
https://youtu.be/hsBo3rN6Z1M
Dieser Kommentar wurde vor 6 Jahren durch den Autor entfernt.
Und einer besten Scores von ihm, Once Upon A Time In America. Cockeye‘s Song
https://youtu.be/LTp6GEIDj7M
Kaum zu glauben, ist von Morricone. Canzone della libertà
https://youtu.be/0KmeiI5axck
Hits, Hits, Hits, ... von damals.
https://youtu.be/zH3CDijIp3Y
https://youtu.be/nCkB3rl0Re
Chi Mai wurde nicht für den Belmondo Film komponiert. Der Film hieß Maddalena und das ist die italienische Version.
https://youtu.be/mpT_l8gmhQc
Und Gerard Depardieu’s angenehme Singstimme.
https://youtu.be/akwwL7nWHGw
Dieser Kommentar wurde vor 6 Jahren durch den Autor entfernt.
Einmal live gesehen. Das war in einer ganz normalen Stadion , also nichts für Orchester otpimiertes. Das Orchester wurde auch abgenommen. Auf keinen Konzert irgendeiner Musikrichtung habe ich jemals so einen gut abgemischten Sound erlebt. Hat in der Magengrube mehr gedrückt als jedes Metal Konzert. Davor und danach so nie wieder erlebt