22. Januar 2018

"Zum Aschenbecher-Auslecken!"

Interview geführt von

Schlicht "III" nennt Erik Cohen sein drittes Studioalbum. Schnörkellos präsentiert sich auch die Musik: So rau und hart klang der Kieler zumindest in seiner deutschsprachigen Inkarnation noch nie. Warum er diesen Weg eingeschlagen hat, erklärt er im Interview.

Bereits mit seinem Debüt "Nostalgie Für Die Zukunft" hat sich Erik Cohen in der deutschsprachigen Rockmusik etabliert. Die Szene krankt nach wie vor an Schablonendenken, wie uns der Kieler im Gespräch erklärt. Während er damit teils die üblich verdächtige Fraktion "Frei.Wild und Co." meint, klammert er auch intellektuelle Strömungen und sowieso den Böhmermannschen Affen-Kommerz dabei nicht aus. Doch viel wichtiger als das Werk anderer Musiker (und Nicht-Musiker) ist, warum sich Daniel Geiger a.k.a. Jack Letten a.k.a. Erik Cohen vom Gleichschaltungsbrei abhebt. Auch darüber unterhielten wir uns mit dem Sänger, der im Zuge dessen Befürchtungen schürte, er könnte sich nach "III" aus der Öffentlichkeit zurückziehen...

Du kommst gerade von zwei Smoke Blow-Shows zurück. Wie liefs denn?

War sehr spaßig – überbordend, Party, eigentlich alles dabei und genial.

Wie unterscheiden sich denn Konzerte für dich, je nachdem ob du mit Smoke Blow oder als Erik Cohen auftrittst?

Die Smoke Blow-Shows sind natürlich viel größer und das Drumherum ist breitwandiger. Alles besteht ja schon so lange und hat mittlerweile Kult-Faktor. Erik Cohen-Shows sind im musikalischen Sinne intensiver.

Das Publikum ist nach wie vor sehr verschieden oder?

Ja, das Smoke Blow-Publikum ist auf Abriss gebürstet, während die Erik Cohen-Fans Intensität wollen.

Ertappst du dich manchmal beim Songschreiben, dass du doch wieder Richtung Smoke Blow abrutscht?

Nein, gar nicht. Danach verspüre ich überhaupt keinen Drang. Aber wer weiß: Vielleicht stecken ja sogar Smoke Blow-Songs in den Erik Cohen-Songs. Denn eigentlich hat sich beim Songschreiben nicht viel verändert, sondern nur entwickelt. Es bin ja immer noch ich. Erik Cohen-Songs könnte man Problemlos in Smoke Blow-Songs umwandeln.

Wir telefonieren ja nun hauptsächlich wegen "III". Von Promotionseite hieß es im Vorfeld immer wieder, dies sei deine bisher wichtigste Platte. Was genau macht "III" für dich so wichtig?

Ich glaube, sie ist zusammen mit der zweiten Smoke Blow-Platte "777 Bloodrock" die purste und rockigste und eigentlich auch ehrlichste Scheibe, die ich bisher aufgenommen habe. Genau so sollte eine Band funktionieren und das haben wir direkt eingefangen. Das Schöne und Wichtige an "III" ist genau das: Dass sie so pur, ehrlich und direkt ist. Sie ist das, was wir auch im Proberaum gemacht haben. Wir sind vier Leute – Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang. Nicht mehr und nicht weniger fingen wir ein.

Das heißt, die Hauptmotivation für den härteren Sound war, alles etwas zu reduzieren und vielleicht auch Live und Studio wieder näher zusammenzubringen?

Auf jeden Fall. Bei den Shows schwärmten die Leute immer, dass es live noch geiler ist. Sie haben sich das gewünscht. Wir sind als Band inzwischen so gut eingespielt und funktionieren wie ein Uhrwerk – es wäre schade, wenn man das nicht auch mal auf Tonträger bannt. Wir sind eine Rockband wie sie sein sollte. Eine Rockband, die spielen und grooven und pumpen kann. Eine Rockband, die gute Melodien hat und die nach vorne treibt.

Die Vorgängeralben klangen stilistisch ja schon etwas anders. Sie waren ruhiger und in gewisser Hinsicht wahrscheinlich eher typische Studioalben als dieses hier. Musstest du dich manchmal bremsen und sagen: "Okay, diese Idee entfernt sich zu weit vom 'III'-Grundkonzept"?

Klar, das gabs ab und an. Nachdem Songs und Gesang aufgenommen sind, sitzt du da und überlegst: "Hm, hier könnte man noch mehr machen. Vielleicht noch eine Gitarre rein." Oder du denkst an Bläser oder Keyboards oder Streicher. Als ich es dann zuhause in meinen eigenen vier Wänden gehört habe, bin ich aber doch immer wieder zum Schluss gekommen, dass es so am besten und ehrlichsten ist. Alles andere hätte den Vibe der Platte zerstört. Ein paar Mal musste ich mich schon heftig zusammenreißen, letztendlich bin ich aber froh, dass ich es so gemacht habe.

Willst du diesem Stil auch für weitere Alben treu bleiben oder erwartet uns bei der vierten Platte dann plötzlich das andere Extrem und Erik Cohen spielt den sanften Mann?

Naja, wer mich und meine Diskographie kennt, weiß, dass auf eine härtere Platte immer was anderes folgen wird. So wie ich mich kenne, werde ich leider Gottes bald wieder was anderes machen wollen, haha. Um mir irgendwas zu beweisen oder warum auch immer. Vielleicht kriege ich auch wieder meinen weltberühmten Queen-Komplex. Gut möglich. Aber erstmal ist natürlich die Frage, ob ich überhaupt noch eine Platte mache. Das steht noch völlig in den Sternen. Ich weiß schließlich nicht, ob es genug Leute gibt, die zu den Konzerten kommen oder sich die Platte ins Regal stellen wollen. Es sieht ganz gut aus, aber vorherbestimmen kann ich das nicht. Wenn keine Leute zu den Konzerten kommen und niemand die Platten kauft, brauche ich auch keine neuen mehr zu machen. Ich benötige schon ein Forum dafür. Letztlich müssen das die Leute mitentscheiden. Eine solche Produktion kostet ja Geld. Die Moneten, um sowas machen zu können, muss ich erstmal reinholen. Ich kann nicht einfach eine Harakiri-Aktion starten. In meinem Fall ist es zwar so, dass ich es mit relativ kleinen Mitteln stemmen kann, aber auch die müssen natürlich bezahlt werden.

Du hast kürzlich auf Facebook die Schallplatten aller drei Erik Cohen-Alben gepostet und mit dem Begriff "Trilogie" umschrieben. Das klang auch schon etwas nach Abschied. War es also tatsächlich so gemeint?

(druckst herum) Mh, wie gesagt: Die Zukunft Erik Cohens steht in den Sternen. In den nächsten Wochen wird sich entscheiden, ob ich so weitermachen kann oder nicht. Ich werde weiterhin Musik machen, aber wenn keiner sie hören will, eben im Proberaum und für mich.

Du könntest dir wirklich gut vorstellen, die öffentliche Musikkarriere an den Nagel zu hängen?

In erster Linie für mich selbst Musik zu machen, wäre ja auch nicht das Schlechteste. Ich hätte weniger Stress. Dann würde ich mich mal richtig austoben und wahrscheinlich Crust- oder Grindcore oder sowas machen, haha.

Konntest du dir auch schon vor einigen Jahren vorstellen, nur noch in der Versenkung zu musizieren?

Das konnte ich mir schon immer ganz gut vorstellen, ja. Trotzdem schwingt natürlich eine besondere Freude mit, wenn du auch andere Leute mit der Musik glücklich machen kann. Das ist ein wichtiger Antrieb. Mein Hauptantrieb ist, Musik für mich zu machen und meiner Kreativität freien Lauf lassen zu können. Daran habe ich einfach Spaß. Der zweite Antrieb, das Sahnehäubchen, ist aber, dass Leute das auch zu schätzen wissen. Dass Leute dir Briefe schreiben und du weißt: Die hören die Platte jetzt ein halbes Jahr lang fast täglich im Auto – sie ist quasi ein Lebensbegleiter! Wahnsinnig tolles Gefühl. Diese Leute gibts ja. Und ich hoffe, sie wird es auch jetzt wieder geben.

"Ton Steine Scherben waren der Sargnagel des Hippietums"

In den Texten auf "III" wählst du direktere Formulierungen als bei den Vorgängern. War dein Ansatz, das passend zur Musik so zu gestalten?

Direkt wollte ich schon immer sein. Die große Kunst ist, direkt, aber nicht stumpf zu sein. Direktheit bedeutet ja nicht automatisch Verzicht auf Doppelbödigkeit. Das macht die Sache spannend. Man kann durchaus ein bisschen kryptisch bleiben, das hat seinen Reiz. Es gibt immer eine zweite Ebene und sogar eine dritte, wenn der Hörer es schließlich auf sein eigenes Leben ummünzt. Dass der Hörer selbst kreativ werden kann, ist mein großes Ziel. Ich rede ja nicht von irgendwelchen abgedrehten Dingen, sondern von Dingen, die jeder kennt – aus seinem eigenen Leben oder aus weitläufig bekannten Geschichten. Einem Song wie "Chrom" zum Beispiel haftet gewisse Allgemeingültigkeit an. Oder nimm "Englische Wochen": Es geht um Fuppes – Fußball. Aber es geht auch um ein Lebensgefühl. Nicht nur um "Mein Verein ist der beste und alle anderen sind scheiße." Es geht um das Leben – auf dem Bolzplatz, im Stadion… Das versuche ich zu beschreiben, unterfüttert mit etwas Sozialkritik. Mich faszinieren solche Subkulturen. Mich faszinieren die Leute, die ich beim Fußball sehe. Ich bin nicht der Typ, der sich im Stadion zehn Bier reinlaufen lässt und die ganze Zeit pöbelt. Ich trinke vielleicht zwei, drei Bier, gucke das Fußballspiel, aber auch die Menschen dort an – die Hools und auch die ganz normalen Leute.

Es heißt ja immer, Fußball habe ähnliche Wirkung wie Musik – in der Hinsicht, dass unterschiedlichste Menschen zusammenkommen und dasselbe abfeiern.

Genau! Und das gleiche Phänomen lässt sich auf "Chrom" übertragen. Ich bin überhaupt kein Motorenfreak. Bei mir steht kein Straßenkreuzer vor der Tür. Aber diese Auto-Bewegung und das zugehörige Lebensgefühl kann ich auf gewisse Weise nachvollziehen. Das finde ich spannend. Und ich finde spannend, das aufzugreifen und darüber ein Lied zu schreiben.

Apropos Lebensgefühl: Bei "Fehmarn" spielst du unter anderem auf das letzte Jimi Hendrix-Konzert und damit das Hippietum an, nicht wahr?

Ja auch. Es geht aber vor allem um die "jungen Scherben". Wer könnte das deiner Meinung nach sein?

Da überfragst du mich gerade.

"Junge Scherben tönen im Off / Fegen die Blumen aus dem Haar / Die letzten Sommertage / Der Deutsche Herbst kommt nah", heißt es im Text.

Die Hippiebewegung geht aufs Ende zu.

Ja und im Off hörst du Ton Steine Scherben! Auf Fehmarn fand das letzte offizielle Jimi Hendrix-Konzert statt, bevor er sich ins Nirvana befördert hat. Aber eine der ersten Bands, die auf diesem Festival gespielt haben, waren Ton Steine Scherben. Das symbolisiert gewissermaßen den Übergang Anfang der 70er-Jahre vom Hippietum zu härteren Tönen und Punk. Hendrix stirbt, Ton Steine Scherben und mit ihnen ein rauerer Ton erheben sich. Eine Band wie sie ist in ihrem ganzen Sein viel aufrührerischer und aggressiver als zum Beispiel Hendrix. Für mich sind Ton Steine Scherben quasi der Sargnagel der Hippiebewegung, haha. Jedenfalls stelle ich es im Text so dar. Das ergab sich so. Da hast du es wieder: Doppelbödigkeit. Und es hört ja hier nicht auf. Einige Leute etwa werden Fehmarn-Assoziationen haben: Urlaubsinsel, Reiseziel.

"Ich kann mir keinen Frei.Wild-Song anhören"

Das war auch mein erster Anknüpfungspunkt: Fehmarn – okay, Ostseeinsel. Erst danach kam die Assoziation mit Hendrix. Kommen wir noch zu einem anderen Song: "Belphegor". Dem Text nach zu urteilen inspiriert von Jason Dark-Romanen?

Genau, Belphegor ist ein Dämon aus einem "John Sinclair"-Hörspiel. Die Zwerge sind seine bösen Gehilfen. Wir saßen alle zusammen im Bandbus und du weißt ja wie das momentan auf den deutschen Autobahnen aussieht: Staus, Staus, Staus, Verkehrschaos. Stell dir mal vor, du kommst aus Kiel und musst ständig irgendwo hingurken – ins Ruhrgebiet, nach Kassel, nach München, nach Stuttgart... Wir verbringen so manche Stunde im Tour-Van. Bei einer Tour hatte unser Drummer eine "John Sinclair"-CD dabei. Wir haben sie uns angehört und uns dazu ein bisschen zugedröhnt. Plötzlich fängt er an wie am Spieß zu brüllen: "Scheiß Belphegor! Scheiß Zwerge!" Weil der böse Belphegor wieder irgendein Unheil anrichten wollte. So ist der Text entstanden: bisschen Autobahn, bisschen "We are the road crew", bisschen John Sinclair.

Sehr düster und damit passend zum Dämon ist das Albumcover gehalten. Das geht ästhetisch schon fast ins Satanische. Wie kam es denn dazu? War der Song vielleicht sogar mit Schuld?

Nö, das Cover stand schon vor dem Song. Das Motto war ein bisschen: "Auferstanden von den Toten". Es gibt ja so manche, die insgeheim gehofft haben, dass ich mal so richtig mit einer Sache baden gehe. Es kann ja schließlich nicht sein, dass ein Typ, der in einer Hardcore-Band spielt, deutsche Pop-Rock-Musik macht. Einige sind darauf überhaupt nicht klargekommen. So gesehen ist das auch ein Mittelfinger an die Leute, die nicht an mich glauben. Schaut her: Auferstanden von den Toten – Jungs, hört euch das mal an.

Der Vorwurf an deutschsprachige Musik ist ja oft, dass alles gleich klingt – sei das die Pop-Schiene im Radio oder auch der Deutschrock...

Ja, das ist ja auch so. Dieses ganze Kommerz- und Radiozeug klingt definitiv alles gleich. Natürlich gibts ein paar Ausreißer, die ganz gut und wertig sind. Aber im Grunde wird überall eine Schablone draufgelegt. Jan Böhmermann hat diese ganze Geschichte kongenial entlarvt. Genau eine solche Schablone, wie sie Jan Böhmermann auf die Kommerz-Acts gelegt hat, gibts beispielsweise auch bei den Grauzonenbands, bei dieser ganzen Pöbelfraktion. Das ist eine Erfolgsformel für Nichtmusiker, für Leute, die echt beschissene Musik machen. Das klingt tatsächlich alles gleich. Aber im Gegensatz zur beschissenen Radiomusik – die schon echt beschissen ist –, kannst du halt diese beschissen-beschissen-beschissene Musik wirklich gar nicht mehr hören – nichtmal im Radio. Von dem Zeug kriegst du doch Depressionen. Ich kann mir keinen Song von Wilde Flamme oder Frei.Wild oder wie sie alle heißen, anhören. Ich habs mal versucht, aber nach zehn Sekunden bereut. Ich musste das sofort wieder ausmachen. Ich kann mir persönlich einfach nicht vorstellen, dass sich Leute das antun, sich anzuhören, was solche Bands da raushauen. Für meine Ohren ist das Folter.

Danke für die schönen Zitate.

Ich meine das übrigens nicht nur auf die Texte bezogen, sondern vor allem auf die Musik. Der Gesang und so, das ist alles einfach nur Wäh. Zum Aschenbecher auslecken! Ich frage mich, wie man so etwas gut finden kann. Naja. Es gibt ja noch eine Schablone. Jetzt sind wir bei den Intellektuellen angelangt, mit ihrer Texthaftigkeit: Überhaupt nix mehr ansprechen, Hauptsache intellektuell wirken. Das ist auch grauenhaft und ich kanns mir auch nicht anhören. Ich kann mir das alles nicht anhören! Formatierte Radiomusik muss ich leider manchmal hören. Wie gesagt: Börp. Mein Ansinnen ist es, einen anderen Entwurf zu liefern. Mensch, man kann deutschsprachige Rockmusik machen, ohne dass gleich alles stumpf ist oder in gewisse Ecken geht! Man kann auch sein eigenes Ding machen!

Ich schätze dein Rezept dafür ist schlicht Ehrlichkeit oder?

Einfach ich selbst zu sein und meine Band spielen zu lassen. Wir sind eine richtige Rockband, die spielen kann, keine Holzhackerheinis! Das ist auch schon alles und ich mache, wie es mir gefällt. Ich glaube, was ich mache, ist gut. Niemand kann das bestreiten. Will mir jemand was anderes erzählen, lache ich ihn aus. Ich weiß, was musikalische Qualität ist und was nicht. Mir kann jeder sagen: "Ich mag das nicht. In meinen Ohren klingt das nicht gut." Das ist was ganz anderes. Aber mir kann keiner sagen, dass es schlecht ist.

Teil des Problems, dass es in der öffentlichen Wahrnehmung so wenige gute deutschsprachige Acts gibt, ist, dass sich einfach zu wenige trauen, auf Deutsch zu singen oder?

Klar. Bei mir war das früher nicht anders. Ich hab' mich früher auch nicht getraut. Jetzt hab' ich mich halt getraut. Dass es funktioniert, hört man ja. Man muss sich nicht mehr fremdschämen. Und natürlich gibt es auch andere Acts, bei denen man sich ebenfalls nicht fremdschämen muss. Ich will ja nicht behaupten, ich wäre der einzige gute deutschsprachige Act.

Ist eins deiner Ziele, genau darauf aufmerksam zu machen – dass man eben auch unpeinliche deutsche Rockmusik machen kann?

Klar, das ist doch das spannende. Ich bin ja kein Deutschrocker, sondern komme aus der Punk- und Hardcore-Szene. Mit Metal kann ich auch eine Menge anfangen. Deutschsprachige Rockmusik habe ich nie gehört. Darin lag die Spannung. Ich will es nicht zu einfach machen und am Ende mich selbst und die Leute langweilen. Warum denn auch?

Pünktlich zum Release startet ihr mit der Tour. Wie aufwendig ist es für euch eigentlich, eine Konzertreise zu organisieren? Die ganze Band arbeitet in "richtigen" Jobs.

Genau, ja. Wir betreiben die Musik ja nicht einmal semi-professionell, sondern arbeiten alle Vollzeit und stehen mit beiden Beinen mitten im Leben. Wir machen Musik so wie andere Leute nach Feierabend Squash, Tennis oder Dart spielen. Wir haben alle unsere Verpflichtungen und nicht viel Zeit. Abends um Neun gehts los, um Zwölf musste dann aber auch ganz schnell wieder nach Hause, weil um Sechs der Wecker klingelt.

Die Touren werden natürlich im Voraus durchgeplant und man muss dabei immer gucken, dass man nicht zu viel macht. Wir müssen schon punktgenau arbeiten, um die Urlaubsplanung nicht durcheinander zu bringen. Man muss sich gut absprechen und vor allem effizient arbeiten. Wenn du das nicht machst und dich stattdessen ins Nirvana arbeitest und totspielst, ist das das Ende. Das wäre viel zu gefährlich für uns. Es muss Spaß bleiben. Das geht nur bis zu einer gewissen Anzahl an Konzerten im Jahr – irgendwann wird es einfach brutal.

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