Hayden James

Globalisierung hin, Internet her: Selbst Mitte der 2010er Jahre fällt es von Europa aus nicht immer leicht, die Rolle der elektronischen Musik in Down Under einzuschätzen.

Zwar schwappt in jener Zeit der nationale Erfolg von Produzenten wie Gold Panda, Flume, PNAU oder Chet Faker immer wieder herüber; im kulturellen Gedächtnis bleibt Australien dennoch eher für AC/DC denn elektronische Produktionen bekannt. Vieles bleibt Stückwerk.

Hayden James' Stand als ebensolcher Produzent ist demnach außerhalb des Kontinents sicherlich kein leichter. Dennoch gelingt es dem Signing des Labels Future Classic 2013, mit der Debütsingle "Permission To Love" die Aufmerksamkeitsschwellen außerhalb Australiens zu übertreten. Mit einer selbstbetitelten EP legt James noch im selben Jahr nach.

Sein eingängiger Deep House balanciert sogar so gekonnt zwischen UK-Soul und entspannten balearischen Vibes, dass ihm 2015 die Vertragsunterzeichnung beim Majorlabel Universal winkt. Kein Wunder, dass der größte Plattenkonzern der Welt sich dessen Dienste sichert: Der Mann aus Sydney weiß dank Abermillionen Klicks auf Soundcloud, YouTube und Hype Machine große Teile des sozialen Webs hinter sich. Schlagkräftige Argumente also, den House-Produzenten in den eigenen Stall zu holen.

Auch in den USA bezeichnet ihn die Presse bald als "Gesicht der neuen australischen Musikproduzentenszene". Hayden James klingt nach Sommer und Sorglosigkeit, wobei er weniger die Ravesucht urbaner Klangkarussellfans befriedigt, sondern auf gediegenere Stimmungen setzt. In jedem Fall macht James damit alles richtig: Auftritte beim Coachella Festival in Amerika sowie der Titel des meistgespielten Tracks im australischen Indieradio Tripe J sprechen Bände.

Für die Zukunft träumt der Australier von Gesangsbeiträgen von Childish Gambino, The Weeknd, AlunaGeorge und Lorde.