Hellfueled - " Born II Rock"

Letztes Jahr kamen ein paar Schweden mit einer CD ums Eck, die mehr nach Ozzy Osbourne klang als alles, was der Immer-mal-wieder-Frontmann von Black Sabbath in den letzten Jahre so verbrochen hat. Während einige nur Plagiat schrien, freute sich der Großteil der Szene über ein rockendes, frisches Metal-Album.

Etwas über ein Jahr später kommen eben diese Schweden mit dem zweiten Teil ihrer Ozzy-Reanimationstour zurück und knüpfen nahtlos an "Volume One" an. Der Opener ist jedenfalls gleich wieder eine erstklassige Ozzy-Nummer, die mich im Chorus von der Melodie her spontan an "The Prisoner" von Maidens "Number Of The Beast" erinnert. Die Parallelen halten sich aber zugegeben in Grenzen.

Stattdessen drängt sich die Hochphase des Madmans immer wieder ins Gedächtnis, doch Hellfueled sind fast noch besser. Andy Alkman klingt trotz aller Parallelen einfach zehnmal frischer und rotziger als das Original und die Riffs, Licks und Soli von Jocke Lundgren stehen Waldschrat Zakk Wylde eigentlich auch kaum in was nach. Tracks wie das mittelschnelle "Look Out", das deutlich Dampf machende "Friend" oder die kommende Live-Hymne "Born To Rock" drücken an allen Ecken und Enden und versprühen eine unglaubliche Spielfreude.

Wenn dann auch noch eine Nummer wie "Girls, Girls" mit einem astreinen Rock'n'Roll-Riff glänzt, haben die Schweden eigentlich alles richtig gemacht. Während "On The Run" und das abschließende "Don't Care" das Gaspedal nochmal ordentlich durchdrücken, setzen "Angel" und "Make It Home" eher auf ordentliche Grooves, die die Jungs ebenso drauf haben, wie die zügigeren Sachen. Wer sich für das Debüt begeistert hat, der kommt auch an "Born II Rock" nicht vorbei. Was den Jungs jetzt noch fehlt, ist 'ne arschgeile Ballade, mit der sie den Mainstream knacken und dann kann's so richtig abgehen.