laut.de-Kritik
So dreckig und rockig wird Ozzy nie mehr klingen.
Review von Michael EdeleDass Ozzy live öfters auch mal hinter'm Vorhang singen lässt, ist genauso wenig ein Geheimnis, wie dass KISS nur noch mit Knopf im Ohr spielen, um zu wissen, in welchem Songs sie überhaupt sind. Ob Andy Alkman, Sänger von Hellfueled, beim Ozzman auch schon irgendwann mal den Ghost-Singer gegeben hat, weiß ich nicht, stimmlich würde es aber passen.
Kaum zu glauben, dass der Kerl früher eher einen auf Death Growls gemacht und sich inzwischen zu einem ernst zu nehmenden Sänger entwickelt hat. Wie gesagt sind die Parallelen zu Altmeister Ozzy nicht von der Hand zu weisen, und auch musikalisch beschreiten sie ähnliche Wege.
Natürlich sind die Fähigkeiten der Hellfueled-Mucker nicht mit denen der Hintermannschaft des Madmans zu vergleichen (auch wenn sich Klampfer Jocke doch ziemlich fette Riffs und auch das ein oder andere geile Solo aus dem Ärmel schüttelt), und die Grundausrichtung ist auch ein gutes Stück rockiger, aber wenn die einen auf Coverband machen würden, könnten sie durchaus punkten.
Gleiches gilt natürlich auch für ihre eigenen Songs, denn so dreckig und rockig wie Hellfueled wird Ozzy auf seine alten Tage bestimmt nicht mehr klingen. "Volume One" ist ein monstermäßiger Tritt in die Klöten und dürfte nicht nur bei alten Säcken für Begeisterung sorgen, die schon ein ähnlich biblisches Alter haben wie der ehemalige Black Sabbath-Fronter.
Auch wenn die Ähnlichkeit der Stimme von Andy beinahe schon so weit geht, dass Sharon Osbourne gute Chance mit einer Plagiatsklage hätte, Songs wie "Midnight Lady", "Mindbreaker" oder das schwer rock'n'rollende "Live My Life" machen einfach gute Laune und beweisen einmal mehr, dass der beste Rotzrock immer noch aus Schweden kommt.
Mit Sicherheit eine Band, die man nie auf dem Ozzfest sehen wird. Könnte nämlich leicht passieren, dass sie den Altmeister an die Wand rocken, Zakk Wylde hin oder her.
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