laut.de-Biographie
Ice Nine Kills
Die Geschichte ist keine neue. Sie startet in der Highschool in Boston, Massachusetts im Jahr 2002. Unter den Highschool-Kids ist die Mischung aus poppiger Melodie und fiesem Gebrüll der neuste Schrei. Bands wie Story of The Year oder A Day To Remember ebnen den Weg, um den musikalischen Cocktail nur wenige Jahre später salonfähig zu machen. Unsere Protagonisten Ice Nine Kills starten zunächst bescheiden als kleine Schulband.
Die beiden Highschool-Freunde Spencer Charnas und Jeremy Schwartz taufen ihr Projekt zunächst Ice Nine, ergänzen den Bandnamen aber nur wenig später um Ice Nine Kills. 2006 erscheint "Last Chance To Make Amends", das erste Studioalbum der Band. Es folgen Shows mit Größen wie Paramore, As I Lay Dying oder A Day To Remember. Doch trotz früher Nähe zu den Leuchttürmen des Metalcore lässt der große Durchbruch auf sich warten.
Mit "Safe is Just a Shadow" veröffentlicht die Core-Kombo 2010 ihren zweiten Langspieler. Um sich allerdings endgültig Gehör zu verschaffen, muss wie so oft ein Cover herhalten. Eine Pop Punk-Version von Adele "Someone Like You" verzückt heute knapp acht Millionen Youtube-Nutzer und ruft Ice Nine Kills 2012 so richtig ins Bewusstsein der Metalcore-Community rund um den Globus. Und siehe da: "The Predator Becomes The Prey" schafft es nur zwei Jahre später in die amerikanischen Album-Charts.
Trotzdem bleibt der Mega-Erfolg aus. Zu generisch, zu wenig Alleinstellungsmerkmal? Doch die große Stärke der Bostoner ist es, sich selbst nicht zu ernst und den Erfolgshunger nicht zu wichtig zu nehmen. Also bleiben sie dran. 2015 dann die Unterschrift beim großen Label Fearless Records und das Release von Album Nummer vier "Every Trick in the Book".
Wie bereits angedeutet sind Ice Nine Kills nicht für tiefgreifende Texte oder ernste Themen bekannt. Die locker leichte Pop Punk-Attitüde mit Hang zur Selbstironie gipfelt 2018 in einem Konzeptalbum, das die Grenzen des Genres auf seine eigene Art sprengt. "The Silver Scream" erscheint rund um Halloween. Jeder der 13 Songs greift einen blutigen oder gruseligen Schocker der Filmgeschichte auf. Die Horrorfilm-Referenzen werden mal lyrisch, mal über Sound-Elemente transportiert.
So erhält die Inszenierung einen theatralischen Charakter, mitunter schon Musical-ähnliche Züge. Horrorcore, der die Massen erreicht? Ja, denn erstmals landet die fünfköpfige Band eine zweistellige Chartplatzierung in den USA und gewinnt jede Menge Fans dazu. Das stachelt natürlich an, das Ganze gleich nochmal zu probieren. 2021 erscheint "The Silver Scream 2: Welcome to Horrorwood" mit 14 Tracks, inspiriert aus dem Horror-Universum.
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