laut.de-Biographie
In Flagranti
Disco bildet den stets präsenten Referenzpunkt in der Musik von In Flagranti. Die Gründe dafür findet man vor allen Dingen in der Biographie von Alex Gloor, der einen Hälfte des Duos.
Mitte der 80er Jahre übersiedelt er nach New York und erhält wenig später eine Einladung zur Geburtstagsparty von Keith Harring. Der feiert am 16. Mai 1984 im legendären Club Paradise Garage. An den Plattenspielern steht DJ-Legende Larry Levan und zelebriert seine Vision von Disco. "Keith Haring's birthday-bash at the Paradise Garage really blew my mind", sagt Alex Gloor 2006 in einem Interview.
Mit dem italienischen Discjockey Daniele Baldelli steht ein weiterer Wegbereiter der DJ-Kultur in höchstem Ansehen bei Gloor. Seine eklektizistischen Sets inspirieren ihn immer wieder und eröffnen ihm zuvor unbekannte musikalische Welten.
Als er gerade in einem Plattenladen in der Schweiz nach dem Vinyl-Rohmaterial für einen Mix von Baldelli sucht, trifft Gloor zufällig mit Sasha Crnobrnja zusammen. Aus diesem ersten Treffen entwickelt sich schnell eine Freundschaft, die die beiden 2002 mit der Gründung des Projekts In Flagranti auf ein neues Level heben. Als Plattform für ihre Releases dient das Label Codek Records, das seine Büros in Basel und New York hat.
Die große räumliche Entfernung, die das Duo bei seiner Arbeit überbrücken muss, wirkt sich keineswegs negativ auf den musikalischen Output aus. Dank des Internets stellt der schnelle Austausch von Dateien über den Atlantik kein Problem dar.
Gloor, der seit Mitte der 80er Jahre in New York lebt, bringt die Tracks auf den Weg indem er ein Vorauswahl an Sounds und Samples trifft. Die schickt er dann seinem Partner Crnobrnja zu. Der arrangiert die Tracks in seinem Studio. Den fertigen Rohentwurf bearbeiten In Flagranti schließlich so lange bis beide Musiker mit dem Ergebnis zufrieden sind.
Eine Arbeitsteilung, die gut funktioniert. Seit der Gründung 2002 veröffentlichen In Flagranti regelmäßig Maxis und Longplayer. Das erste Album "Wronger Than Anyone Else" erscheint 2006. Internationale Beachtung finden das Duo jedoch schon gleich mit seinem ersten Maxi-Release "Day In Day Out".
Der französische DJ Ivan Smagghe lizenziert den Minimal-House-Track "Just Gazing" für eine seiner Compilations und verschafft In Flagranti so ungeahnte Publicity. "Es wundert mich noch immer, wie die Platte in seine Hände gelangt ist, denn wir haben nur eine Auflage von 500 Exemplaren gepresst und nicht einmal einen Vertrieb gehabt", so Crnobrnja.
Die Beziehungen zur französischen House- und Techno-Szene tragen 2008 mit der Veröffentlichung der Maxi "Business Acumen" auf dem Pariser Label Kitsuné Music erneut Früchte. Hier stehen jedoch Electro und Disco deutlicher im Vordergrund. Genauso wie auf den beiden im Jahr 2009 veröffentlichten Alben "Brash & Vulgar" und "Sounds Superb". Das Erbe der Paradise Garage ist bei In Flagranti noch längst nicht vergessen.
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