laut.de-Biographie
Jestofunk
Jestofunk sind drei italienische DJs, die sich verschiedene Gastmusiker zu ihren Stuiosessions und Live-Auftritten holen. Das musikalische Konzept entspricht dem der Besetzung: House/Dance-Grooves verschmelzt die Band mit handgemachtem Soul und Funk zu Acid-Jazz. Dabei entsteht eine Tanzmusik, die durch die tatsächlich gespielten Instrumente viel mehr "Leben" erhält, als rein elektronischen Tracks.
Zu Beginn der 90er Jahre treffen sich die drei, bereits in der italienischen House-Szene, bekannten DJs Glaudio 'MozArt' Rispoli, Francesco Farias und Blade in ihrer gemeinsamen Heimatstadt Ravenna. Sie wollen die Urspünge des House mit der aktuellen Musik wieder zusammen bringen. Zunächst erscheint 1992 die Single "I'm Gonna Love You", die nicht nur in italienischen Clubs einschlägt, sondern die auch der angelsächsische Kulturkreis gut annimmt. In den nächsten Jahren veröffentlichen die Italiener noch zwei weiter Singles " Say It Again" und "Can We Live", die ebenfalls auf den Tanzfächen für Bewegung sorgen.
Vermutlich durch den Erfolg der drei Stücke ermutigt, stellen sie eine ganze Langspielplatte zusammen, welche 1994 erscheint. Und ebenso wie die drei Singles verkauft sich "Love In A Black Dimension" gut. Danach lassen sich die DJs mit einem neuen Album sehr viel Zeit. 1997 erscheint das Album "Remixes", was, wie der Name schon sagt, nur bearbeitete Stücke enthält. Anfang 1998 folgt dann die zweite CD ("Universal Mother") mit eigenem Songmaterial. Als besondere Gäste sind Vokalist Ce Ce Rogers, Fred Wesley und Jocelyn Brown auf dem Album zu hören.
Der Stil von Jestofunk ist mit diesen beiden CDs klar abgesteckt. Er bewegt sich zwischen sehr stark am House orientierten Beats und fast schon traditionellem Funk. Das heißt zum einen hört man die durchlaufende Bassdrum und eine, das ganze Stück sich nicht verändernde treibende Basslinie. Bei diesen Stücken ist der Anteil der vom Computer gesteuerten Instrumente recht groß. Doch immer sind auch vom Menschen gespielte Instrument in Form eines Solos, Perkussion oder Gesang zu hören ("I'm Gonna Love You" oder "Spezial Love"). Dadurch erhalten die Lieder Struktur und leben nicht nur von dem Dazugeben oder Ausblenden der Instrumente. Natürlich sind auch Mischformen vorhanden bei denen die DJs beispielsweise ein Saxophonsolo auseinanderschneiden und neu in das Stück einsetzen. Zum anderen sind bei den Funkstücken die Anteile der vom Menschen gespielten Stimmen sehr groß, wobei auch hier viel am Computer nachbearbeitet wird. Die Grooves sind langsamer und enthalten mehr Synkopen und so ist es auch passend bei dem Stück "If You've Got It, You'll Get It" die Funklegende Fred Wesley an die Posaune zu bitten. Daneben erscheinen gelegentlich noch weitere musikalische Einflüsse. So kann man den ein oder anderen Trip Hop-Groove gepaart mit esoterischen Jazzrock-Akkorden vernehmen oder eine Offbeat-Reggae-Gitarre bringt etwas jamaikanische Abwechslung hinein.
Das die drei DJs und ihre Gastmusiker es auch verstehen die Stücke auf der Bühne zu präsentieren, unterstreichen sie nicht nur mit ausgedehnten Tourneen, sondern auch mit der Veröffentlichung der Platte "Live". Zu Beginn des neuen Jahrtausends verabschiedet sich dann Ce Ce Rogers aus der Band und Wendy Lewis, die zunächst nur für ein paar Gastspiele vorgesehen ist, arbeitet für längere Zeit mit den drei Produzenten zusammen. Für die 2003 erscheinende CD "Seventy Miles From Philadelphia" gewinnt man zum Mitmachen auch noch den ehemalige Tower Of Power-Sänger Hubert Tubbs. Die Platte reicht aber bezüglich Abwechslungsreichtum, spannender Ideen und Groove-Energie nicht an die beiden fesselnden ersten Veröffentlichungen heran. So bleiben beim Abspielen dieser Scheibe die Tanzflächen wahrscheinlich eher leer.
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