laut.de-Biographie
Kari Rueslåtten
Frauengesang im Metal erschien lange Zeit undenkbar. Mitte der 90er zeichnet sich jedoch gerade im Gothic-Bereich ein Wandel ab. Einen Grund dafür liefern sicherlich Nightwish, die mit ihren Frontfrauen regelmäßig neue Maßstäbe setzen. Gewissermaßen Teilschuld am Erfolg der Finnen trägt Kari Rueslåtten, die mit ihrer 1993 gegründeten Band The 3rd And The Mortal den Grundstein für female-fronted Heavy Metal legt.
Rueslåtten verlässt The 3rd And The Mortal allerdings recht bald wieder. Nach nur einem Langspieler kehrt sie der Band 1995 den Rücken. Sogleich nimmt sie ihr erstes Solo-Demo auf, das Sony zwei Jahr später unter dem Namen "Demo Recordings" neu veröffentlicht.
Ebenfalls 1997 erscheint ihr Debütalbum "Spindelsinn". Darauf vertont die Sängerin ihre Liebe zur Natur in vielseitigen Folksongs. Erstmals verfasst sie alle Texte in ihrer Muttersprache. Eine Nominierung für den norwegischen Grammy folgt auf dem Fuße.
Bereits zuvor, 1994, arbeitet Rueslåtten mit den Darkthrone- beziehungsweise Satyricon- Musikern Fenriz und Satyr an dem Projekt Storm. Gemeinsam spielen sie "Nordavind" ein. Das Album vereint traditionelle Folkstücke mit der Kälte des Black Metals.
Nach dem Release ihres zweiten Soloalbums "Mesmerized" begibt sich Rueslåtten nach London, um dort Musikproduktion zu studieren. 2002 präsentiert sie ihr Comeback "Pilot". Im Jahr darauf tritt sie zum ersten Mal außerhalb ihres Heimatlandes live auf. Der Nachfolger "Other People's Stories" erscheint 2005. Dann bleibt es fast zehn Jahre lang still um die Norwegerin.
Erst 2014 meldet sie sich mit dem fünften Studioalbum "Time To Tell" zurück. Darauf ist neben der oft mit Björk oder Tori Amos verglichenen Stimme Rueslåttens, auch Nightwish-Boss Tuomas Holopainen am Piano zu hören. Mit dem Song "Why So Lonely" schließt sich der Kreis sozusagen wieder.