laut.de-Biographie
Leikeli47
Wenn Leikeli47 die Bühne betritt, kann man von Glück reden, wenn diese danach noch steht. Die afroamerikanische Rapperin mit Bandana-Balaclava vor dem Gesicht bringt eine Sound-Ästhetik mit, die sich gewaschen hat. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Ihr Debütalbum "Wash & Set" erscheint 2017 und feiert Friseurläden als einen Ort, an dem afroamerikanische Frauen ausgelassen sie selbst sein können. Ihr Sound ist bunt, laut und aufregend. Wilde, elektronische Dancefloor-Nummern reihen sich an harte, roughe Rap-Tracks, die Boombap zitieren und gleichzeitig drei Schritte nach vorne machen.
Die Schönheitsparty geht weiter, als Leikeli47 ein Jahr später die Location ins Nagelstudio verlegt. "Acrylic" knüpft nahtlos an seinen Vorgänger an und kommt mit absurd-guten Wortspielen und lyrischen Bildern von Plastik-Nägeln und starken Selfmade-Frauen aus. Dabei gelingen ihr immer wieder regelrechte Hit-Einlagen, so wie der Song "Girl Blunt", der sie auf den Radar von Mode-Gott & Céline Designer Hedi Slimane bringt und der sie prompt vor seine weltbekannte Kameralinse holt. Die Modewelt scheint fasziniert von Leikelis ansprechender Mischung aus Hood-Remineszensen und Fashion Forward-Attitüde zu sein. Es folgen Kooperationen mit Chanel, Jimmy Choo und Alexander Wang.
Aber nicht nur die Mode-, sondern auch die Musikwelt erkennt das junge Talent, das zwischen Brooklyn und Virginia aufwächst. Jay-Z pusht ihren Song "Fuck This Summer Up" bereits 2015 in seiner Playlist auf TIDAL, Pharrell besteigt 2017 gemeinsam mit ihr die Bühne. Von hier aus kann es eigentlich nur noch bergauf gehen, sollte man meinen. Musikalisch wird es um Hasben Jones, wie Leikeli bürgerlich heißt, nach ihrem zweiten Album jedoch erst mal ruhig. Der angekündigte Nachfolger "Shape Up", das ihre sogenannte Beauty Series-Trilogie vervollständigen soll, erscheint vorerst nicht. Sie geht zwar 2019 auf ihre erste Headliner-Tour, doch musikalischen Output bekommen ihre Fans nur noch in Form vereinzelter Song-Veröffentlichungen.
Über ihre musikalische Früherziehung ist nicht viel bekannt. Man weiß, dass sie bereits früh durch Michael Jackson und N.E.R.D. inspiriert wurde, man hört ihrer Musik die Golden Era Rap-Einflüsse und die Inspiration durch das Monster-Duo der 2000er, Missy Elliott und Timbaland an. Apropos Inspiration: Im Gespräch mit dem Interview Magazin schildert Leikeli, dass sie Musik förmlich atmet und selbst Dinge wie Vasen sie zum Schreiben animieren können (der Song heißt "Two Times A Charm", falls sich jemand für die Vertonung des Keramik-Erzeugnisses interessiert).
Auch über ihr Privatleben hält sich Leikeli sehr bedeckt. Die Maske habe sie bewusst gewählt, erklärt sie im Interview Mag, um ihr Leben ganz nach ihren Vorstellungen, ohne den Druck der Öffentlichkeit leben zu können. Das mache sie frei. Und das hört man ihrer Musik auch an.
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