Lights Of Euphoria - " Krieg Gegen Die Maschinen"

Und wieder einmal muss ich mit eingestehen, dass ich im EBM/Futurepop-Gefilde doch noch ziemlich planlos bin. Habe ich mich anfangs noch gewundert, wie unterschiedlich die Gesangsstile der einzelnen Songs auf "Krieg Gegen Die Maschinen" sind, so ist sogar mir inzwischen aufgefallen, dass sich Torben Schmidt jede Menge Gastsänger ins Boot geholt hat und jeder davon die Atmosphäre des jeweiligen Songs perfekt abrundet.

Doch auch musikalisch sorgt der Mann für Abwechslung wie kaum ein zweiter. Prinzipiell könnte er ohne Problem als Ghostwriter für Deine Lakaien, VNV Nation, (Kunststück, schließlich hat Ronan Harris den Text zu "Consequence" nicht nur geschrieben, sondern singt ihn auch ein) oder Suicide Commando (bei "Fly To Target" singt Anthony Mather von Tactical Sekt).

Was mir persönlich aber eine Spur zu techno-mäßig geworden ist, ist "Trapped". Irgendwie erwarte ich nach den ersten Beats immer einen blondierten Affen, der "Hypa, hypa" schreit ... Aber genug der unverdienten Beleidigungen, schließlich sind auf der Scheibe einige gute Songs enthalten, wobei mir "Interface I und II" nicht wirklich reinlaufen, da ich mit diesen Spoken Word-Samples, die mit irgendwelchen Beats unterlegt werden, einfach nichts anfangen kann. Klingt für mich immer nach irgendwelchen Weisheiten, die irgendjemandem aus dem Gesicht gefallen sind und an jeder zweiten Klowand stehen, sorry.

Wer besonders schnell ist, kann sich die auf 1000 Kopien beschränkte Limited Edition holen, die neben den dreizehn Songs des normalen Albums noch fünf weitere Bonustracks hat, unter anderem einen Apoptygma Berzerk-Remix. Aber auch mit dem normalen Album, auf dem sich unter anderen Grendel, God Module, Run Level Zero und Davantage die Klinke in die Hand geben, sollte eigentlich jeder gut leben können.