laut.de-Biographie
Apoptygma Berzerk
1989 in Norwegen: Der gebürtige Däne Stephan Groth und Jon Martinsen basteln ein bisschen mit Elektromusik herum. So entsteht Apoptygma Berzerk. Die Jungs veröffentlichen ein Demo, das sich in der Elektro-Untergrund-Szene rasend schnell verkauft. Doch Martinsen seilt wegen musikalischer Differenzen wieder ab. Stephan Groth beschließt, alleine weiter zu werkeln, und tatsächlich beschert ein Demoband Apoptygma Berzerk einen Vertrag beim norwegischen Indie-Label Tatra Records. Schon bevor sein erstes Album auf dem Markt kommt, tritt er in Norwegen im Vorprgramm der Young Gods, Die Krupps oder Nitzer Ebb auf.
Es folgen zahlreiche Singles, die zu Clubhits in ganz Europa asvancieren sowie begeisternde Live-Auftritte. 1993 erscheint endlich das erste Album, das düstere und klangvolle Elektrohymnen beinhaltet. Vom Goth bis hin zum Raver reicht das völlig heterogene Publikum des Sound-Bastlers. Nach dem '96er Album "7", das dichte Klangteppiche mit zeitgemäßen Beats verbindet und einer Tour mit Cobalt 60 wird es erst einmal still um Groth: Er muss seinen 14 Monate dauernden Zivildienst ableisten. 1998 erscheint zum Trost für die Fans das erste Live-Album, das im selben Jahr auf der Europa-Tour aufgenommen wird. Auch in den USA veröffentlicht APB "7" und sorgen mit Spahn Ranch für ausverkaufte Hallen bei der anschließenden Amerika-Tour.
Nach ein paar Remix-Arbeiten für Project Pitchfork oder Front 242 erscheint 2000 schließlich "Welcome To Earth", das weitaus Dance-lastiger als sein Vorgänger daher kommt. Groth und seine Mitstreiter, Keyboarder Geir Bratland (auch bei Kovenant und Satyricon) und Drummer Ted Skogmann sind vom Erfolg überwältigt, den das Werk in Europa und den USA einfährt. Als kleines Bonbon an die treuen Anhänger erscheint im Frühjahr 2001 das zweite Live-Album mit alten und neueren Tracks im Live-Gewand.
Im Frühjahr 2002 meldet sich Groth mit "Harmonizer" zurück. Die Platte entwickelt sich zum Reifezeugnis eines noch jungen Genres: Future Pop! Dieser Stil innerhalb der elektronischen Tanzmusik vermischt klare, tanzbare Songstrukturen im 4/4-Takt mit Pop und Trance. Mit dem Longplayer erweitern die Berserker diese Richtung mittels Zufügen von sehr traurigen, in Moll gehaltenen Akkorden und Melodien. Songs wie z.B. "Rollergirl" bleiben weiterhin tanzbar, erhalten jedoch einen Mantel tiefschwarzer samtig weicher Klänge. Gothszene und Pop-Publikum reagieren gleichermaßen positiv auf die Melange.
Nach diesem durchschlagenden kreativen Erfolg gönnt Groth sich eine künstlerische Auszeit, in der er das bestehende Konzept erneut ergänzt. Das 2005 erscheinende Album "You And Me Against The World" ist deutlich gitarrenlastiger, als alle bisheriegen Scheiben der Band. Powerchords und Schrubbgitarrenwände halten unwiderruflich Einzug in den Mikrokosmos der Dänen.
Das 2009er Opus "Rocket Science" verfeinert den Cocktail ein weiteres Mal. Die Gitarren klingen variabler und noch songdienlicher. Statt der sechssaitigen Wall Of Sound geben sie lediglich die angedeutete Basis, um spacige Science Fiction-Elekronika ins rechte Licht zu rücken. Auch Textlich verkörpert das Album mehr denn je Groths Skepsis gegenüber den Auswüchsen der gegenwärtigen modernen Welt. Grundlegend sage ich, dass die Welt, in der wir leben, der Welt sehr ähnlich ist, die George Orwell in seinem Buch '1984' beschreibt. Wir leben unter der totalen Kontrolle, überall sind Kameras, wir werden online beobachtet, alles was wir bei Google eingeben, wird registriert.
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