laut.de-Biographie
Living Things
Die drei Brüder von Living Things, Lillian (voc, git), Eve (bass) und Bosh (dr) Berlin wären in Deutschland wahrscheinlich auf eine Waldorf-Schule gegangen. In ihrer Heimatstadt St. Louis, Missouri, hat nämlich Muttern den Großteil ihrer Erziehung übernommen. Der Deal war von vorneherein klar: Wer eine ordentliche Message transportiert, der darf im Keller des Elternhauses musizieren, bis der Putz von den Wänden fällt.
In der Tat haben die Drei recht früh angefangen, Musik zu machen, allen voran Bosh, der Kleinste, der schon als Jungspund auf alles eindrischt, was Töne von sich gibt. Der Vater ist als fliegender Händler unterwegs und nimmt die Jungs mit, so dass sie schon im zarten Kindesalter vor Jahrmarktpublikum spielen können. Die Texte schreibt die Mutter, es geht hauptsächlich um Feminismus. Überhaupt ist Mama ein großer Einfluss auf Living Things. Was anderswo als Bemutterung abgelehnt wird, nimmt das Triumvirat gerne an.
Denn Mutter ist eine überzeugte Linke, die für ihre Ideen einsteht und sich mit gern mit ihren kleinbürgerlichen Nachbarn anlegt. Das hat zur Folge, dass die Berlins öfter umziehen müssen. Von Suburb zu Suburb. Genauso resolut wie mit den spießigen Nachbarn springt Frau Berlin mit den eigenen Söhnen um. So muss die Plattensammlung der Sprösslinge dran glauben, und wenn sie unangebrachte Texte singen, fliegt schon mal ein Buch von Silvia Plath oder Noam Chomsky die Kellertreppe runter.
Geholfen hat's: Living Things machen nicht nur gute, handfeste Rockmusik, sie haben in ihren Songs auch etwas zu sagen. Ihr Debütalbum "Black Skies In Broad Daylight", das im Frühjahr 2004 erscheint, zeugt davon. Das Trio mausert sich 2005 zum Quartett, nachdem mit Cory Becker ein weiterer Gitarrist zu ihnen stößt. Im selben Jahr erscheint mit "Ahead Of The Lions" das zweite Album. Der darauf auftauchende Track "Bom Bom Bom" findet in einer Kampagne für ein Mobiltelefon Verwendung und taucht auch in der Serie O.C. California auf.
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