laut.de-Biographie
Marc Sway
Wer ein Paradebeispiel für einen Traumstart ins Musikbusiness sucht: Marc Sways Karriere bietet sich dafür an. Der Schweizer Popsänger scheint von Beginn an einfach alles richtig zu machen.
Für die Musik scheint er von Anfang an bestimmt zu sein: Als Sohn einer brasilianischen Tanzlehrerin und Percussionistin und eines schweizerischen Rock-Musikers erblickt 1979 nahe Zürich ein Knabe das Licht der Welt. Das einzige, das nicht sofort "Star-Appeal!!!" schreit, ist sein Name: Aus Stefan Marc Bachofen wird deshalb schon bald ein wesentlich griffigerer Marc Sway.
Den Rhythmus, Salsa, Bossa Nova und Portugiesisch lernt er von der Mutter, Rock, Blues und Schweizerdeutsch vom Vater. Schon als Kind spielt Marc Gitarre, als Teenager singt er im Gospel-Chor. Mit seiner sinnig Just For Fun betitelten Band sammelt er reichlich Liveerfahrung. Mit 16 steht er als Begleitung des Jazz-Musikers Julinho Martins bereits beim Montreux Jazz Festival auf der Bühne.
Das alles sorgt für das nötige Selbstvertrauen, um ungeachtet seiner beschränkten finanziellen und technischen Mittel ein Demo zusammenzuschustern und selbiges nach München zur BMG zu schicken. Erstaunlicherweise hört sich das dort tatsächlich jemand an, zeigt sich interessiert und informiert die höheren Etagen.
2002 nimmt das Majorlabel Marc Sway unter Vertrag. Marcs Ausbildung zum Werbe-Assistenten, mit der er sich seine ersten Aufnahmen finanziert hat, ist damit Geschichte. Statt dessen nimmt sich Manager Lou Pearlman seiner an, mehrere einschlägig bekannte Songwriter schreiben ihm Stücke auf den Leib.
Die Aufnahmen zu seinem 2003 erscheinenden Debüt-Album "Marc's Way" finden in England und Schweden statt, die anschließende Promotion in Deutschland. Es folgen Heavy Rotations auf Viva und Auftritte bei RTL2. Musikexperte Kai Pflaume kürt Marc Sway zum "Superstar 2003".
Ein Faible für Sport, das sich nicht nicht in der Freundschaft zu Giovane Elber erschöpft (die beiden kennen sich aus der Zeit, da der Fußballer noch für die Grasshoppers Zürich kickte), scheint Marc Sway ebenfalls zu hegen. Er liefert 2006 den offiziellen Olympiasong der Schweiz. Im gleichen Jahr nimmt er am TV-Doku-Format "Der Match" teil: Darin durchlaufen Schweizer Prominente eine Art Trainingslager, um am Ende auf dem Platz gegen eine Auswahl ehemaliger Eidgenössischer Nationalspieler anzutreten.
2014 liefert Marc Sway mit der Nummer "I Can See The World" der Eidgenössischen Elf den offiziellen Turniersong für die Fußball-WM im Heimatland seiner Mutter, in Brasilien. Zwei Jahre später ist er als Kulturbotschafter der Schweiz wieder bei Olympischen Spielen involviert.
Dazwischen ist allerdings einiges passiert. Marc Sway hat geheiratet und mit dem Song, den er seiner Frau zur Hochzeit schrieb, einen Top Ten-Erfolg eingefahren. Sein zweites Album "One Way" landete ebenfalls in den Gipfelregionen der Charts.
2013 gehört er erstmals der Jury von "The Voice of Switzerland" an. Zwei Staffeln lang beurteilt und coacht er dort hoffnungsfrohe junge Talente. Beim Schweizer Ableger von "The Masked Singer" ist er wiederholt Gast im Rateteam. Die Fernseh-Karriere läuft also auch, was Marc Sway jedoch nicht davon abhält, mehrere Alben zu veröffentlichen.
Die erste Hook für den Zürcher Rapper Bligg singt er 2005 ein. Aus der Kooperation entwickelt sich eine langjährige Freundschaft, und daraus wieder eine Kooperation: Nachdem ihr 2018 gemeinsam veröffentlichter Song "Us Mänsch" einschlug wie die sprichwörtlich viel strapazierte Bombe (Platin und die Nominierung für einen Swiss Music Award inklusive), beschließen Sway und Bligg, die Zusammenarbeit auszubauen.
Sie heben das Projekt Blay aus der Taufe und setzen sich einen sehr genauen zeitlichen Rahmen: Zwei Jahre lang wollen sie gemeinsam abreißen. Die Alben "Heimspiel" und "Finale" sowie eine Sammlung von Unplugged-Aufnahmen künden vom Erfolg des Projekts, das die beiden per Wohnheim-Tour zu den Fans bringen. Sein zwanzigjähriges Bühnenjubiläum feiert Marc Sway 2023 jedoch wieder solo.
"Das 20-Sein überlasse ich gerne den 20-Jährigen", gibt Marc Sway bereits 2019 gegenüber dem St. Galler Tagblatt zu Protokoll. Die Musik allerdings nicht, auch wenn er diesbezüglich äußerst bodenständig wirkt: "Der größte Teil der Arbeit als Musiker und Entertainer ist Handwerk. Ich fühle mich den Handwerkern verbunden. Wenn du das Handwerk nicht kannst, dann hast du auch keinen Platz für Interaktionen. Die Basis ist das Handwerk. Erst diese Basis erlaubt die zusätzliche Kunst."
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