laut.de-Biographie
Memphis May Fire
Für irgendwas mussten die schier unendliche Fortführung der SAW-Filmreihe ja gut sein. Zumindest aus Sicht von Memphis May Fire. Denn mit ihrem Song "Ghost In The Mirror" sichern sich die Texaner 2009 einen Platz auf dem Soundtrack zu SAW VI und machen erstmals in der noch recht dünn besiedelten Metalcore-Landschaft auf sich aufmerksam. In jedem Fall eine gute Promo für das Debüt "Sleepwalking", das noch im selben Jahr erscheint.
Überhaupt nimmt das Genre in dieser Zeit immer mehr Fahrt auf. A Day To Remember, Asking Alexandria, Of Mice & Men oder We Came As Romans. Metalcore-Bands liegen voll im Trend und sprießen rund um den Globus aus dem Boden. Mit dem Wechsel zu Rise Records (BMG) zementieren Memphis May Fire 2011 den eigenen Anspruch, nicht in der grauen Masse unterzugehen, sondern im Mosh Pit ganz vorne mitzumischen.
Dass das mit "The Hollow" gelingt, ist nicht zuletzt Sänger Matty Mullins zu verdanken. Dessen Stimme hat nämlich ganz schön was zu bieten. Druckvolle Shouts, markanter Klargesang. Alles kein Problem für Mullins. Das dringt nun langsam auch nach Europa durch. Prompt stehen die ersten großen Headliner-Shows und Festivals ins Haus.
Von hier an gerät die Karriere der aufstrebenden Truppe etwas ins Stocken. Kurzum: der letzte Schritt an die Spitze des Metalcore bleibt aus. Es folgen die Platten "Challenger" (2012), "Unconditional" (2014), "The Light I Hold" (2016) und "Broken" (2018), immer im Abstand von zwei Jahren. Bis auf den Ausstieg von Anthony Sepp 2017 bleibt es ruhig um die Band. Kein Label-Wechsel, keine Stilbrüche. Stattdessen pflegen sie unerschütterlich den Geist des Metalcore, wie er um 2010 für Furore sorgte.
Für ihre Platten ziehen sie einige Features an Land. Das wohl prominenteste steuert Jacoby Shaddix (Papa Roach) für den Titeltrack zu "The Ligh I Hold" bei. Nach 2018 und einem mäßigen Erfolg der letzten Platten, nehmen sich Memphis May Fire etwas mehr Zeit für neues Material. Da kommt die Pandemie ganz gelegen, um im Studio an neuen Songs zu feilen.
2021 erscheinen dann die ersten Kostproben. "Blood & Water" oder "Bleed Me Dry" kombinieren die eigenen Wurzeln geschickt mit modernen Elementen, wirken reifer und besser ausbalanciert. Die Lust auf ein neues Album ist groß. Das Fan-Herz spürt, dass Altbewährtes noch mal aufpoliert wurde. Von nun an erscheint Single um Single bis zum Release des siebten Studioalbums 2022. Auch so lässt sich die neu gewonnene Aufmerksamkeit aufrechterhalten.
Dabei geht es den Texanern nicht nur darum, ihr neues Werk zu zelebrieren und eigennützig Profit aus vielen Auskopplungen zu generieren. Besonders ehrenwert kommt der gesamte finanzielle Ertrag zu "Your Turn" humanitären Projekten rund um den Ukraine-Kireg zugute. Im Juni 2022 ist "Remade in Misery" dann als Gesamtwerk verfügbar. Mit ihm lebt die Hoffnung, doch noch einen Platz an der Metalcore-Sonne zu ergattern.
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