laut.de-Biographie
Mushroomhead
Gewisse Parallelen zu Slipknot sind bei Mushroomhead nicht von der Hand zu weisen: Sie kommen aus den USA, treten mit evil aussehenden Masken auf und sorgen mit zuerst acht, dann sogar neun Mitstreitern für Gedrängel auf der Bühne.
Doch abgesehen davon, dass Mushroomhead schon allein aufgrund ihres langjährigen Bestehens eher als Wegbereiter denn als Nachahmer des Prinzips Schockmaske gelten könnten, gehen sie musikalisch abwechslungsreichere Wege und mischen Nu Metal mit Rock, Goth-Rock, Industrial sowie atmosphärischen Elementen.
1993 in Cleveland von Drummer Steve 'Skinny' Felton gegründet, gehen Mushroomhead aus einem Nebenprojekt hervor. Zu der Zeit sind alle Musiker in diversen Lokalbands aktiv. Schon in ihrer Anfangsphase nehmen sie mit ihrem ungewöhnlichen Auftreten einen Ausnahmestatus ein.
Nicht nur, dass ihr Outfit wie eine Mischung aus SM/Bondage-Fetisch, Gasmasken aus dem Ersten Weltkrieg und Kiss-Schminke aussieht – sie zeigen sich auch nur inkognito. Kein Wunder, dass Mushroomhead bald eine der Top-Attraktionen in Cleveland sind.
In 1995 kommt das Debüt "Mushroomhead" unter die Leute, das sie unabhängig veröffentlichen. Ebenso wie "Superbuick", das ein Jahr später erscheint, und "M3" von 1999. Bei Eclipse holen sie 2000 einen Plattenvertrag. Zur Zeit des 2001er-Albums "XX" hat sich ein stabiles Line-Up herausgebildet, das aus Drummer Skinny, den beiden Sängern Jason 'J. Mann' Popson und Jeffrey 'Nothing' Hatrix, den Gitarristen Mrko 'Bronson' Vukcevich und Dave 'Gravy' Felton, Keyboarder Tom 'Shmotz' Schmitz, Basser Jack 'Pig Benis' Kilcoyne sowie Sampler Rick 'ST1TCH' Thomas besteht.
Ein erster großer Wurf gelingt dem Achter im Jahr 2003 mit der Veröffentlichung von "XIII". Das Album steigt in den US-Billboard Charts auf Platz 40, Mushroomhead verkaufen 300.000 Kopien weltweit. Während einer ausgiebigen Tour trennt sich die Band nicht nur vom Label, sondern auch von Sänger J. Mann.
An seiner Stelle tritt Waylon Reavis (Ex-3QuartersDead) ans Mikro. Nachdem Mitte 2005 die DVD "Mushroomhead, Vol. 1" in die Läden kommt, erscheint 2006 das sechste Studioalbum "Savior Sorrow" bei New Yorks Megaforce Records (u.a. Ministry, S.O.D.). Für die anstehenden Touren wird zudem ein neuer Perkussionist mit Namen Lil Dan engagiert.
Zwar hat die Band auch in Europa Fans, doch das Hauptaugenmerk liegt klar auf den Staaten, wo Mushroomhead im Rahmen der Mayhem Festivals unterwegs sind. Dort schneiden sie auch jede Menge Material für die zweite DVD mit, die 2008 unter dem Titel "Volume 2" erscheint. Bis Ende des Jahres sind sie unterwegs, ehe sie sich eine Pause gönnen, um Ideen für das nächste Album zu sammeln.
Bis die Platte auf den Markt kommt, neigt sich 2010 dem Ende zu. Die Veröffentlichung von "Beautiful Stories For Ugly Children" wird aber vom Tod des ehemaligen Gitarristen John 'J.J. Righteous' Sekula überschattet. Das Album verkauft sich in den Staaten flott und steigt auf Platz 44 in die Billboard-Charts ein.
Das Jahr 2010 bringt auch eine Aussöhnung mit Slipknot: Als die Dauerrivalen aus Iowa im Mai vom Tod des Bassisten Paul Gray erschüttert werden, bekunden Mushroomhead ihr Mitgefühl und lassen verlauten: "Diese Fehde muss enden. Liebe und Respekt für die Jungs von Slipknot."
Anfang 2012 stehen die nächsten Personalwechsel im Mushroomhead-Lager an: Die Band trennt sich von Gravy und Pig Benis, deren Plätze Tommy 'Church' Church (jawohl, mit tatsächlich überflüssigem Spitznamen) an der Klampfe und Ryan 'Dr. F' Farrell am Bass einnehmen. Perkussionist Lil Dan streicht ebenfalls die Segel.
Als es zum Jahreswechsel 2012/2013 an die Arbeit zur nächsten Platte geht, kehrt dafür J. Mann zu seinen alten Weggefährten zurück. Was bedeutet, dass die Band erstmals drei Sänger in ihren Reihen vereint. Die Aufnahmen ziehen sich erneut eine Weile hin, im Mai 2014 wird dann mit "The Righteous & The Butterfly" Album Nummer 8 geboren. Als neuer Perkussionist feiert darauf Robbie 'Roberto Diablo' Godsey seinen Einstand, womit die Maskenbande jetzt zu neunt unterwegs ist. Auch auf den kommenden Touren wird also ordentlich Personal über die Bühne flitzen.
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