Die Avril Lavigne der 2010er
Ist es okay, öffentlich um einen Frauenschläger zu weinen? Billie Eilish, laut Kollegen Rinko Heidrich die "Avril Lavigne der 2010er", trauert nun jedenfalls öffentlich um den "Bad Guy" XXXTentacion. "Miss you. Hope you're okay up there. Long live you", schrieb sie auf Instagram. Eine Aktion, die ihr im Netz deutliche Kritik einbrachte.
Was uns zurück zum ewigen Thema bringt, ob man Künstler und Musik trennen kann. Es ist sicher immer der bequemste Weg, wenn man das kann. Man muss sich nicht von geliebten Werken zurückziehen, kann weiter alles genießen. Ich persönlich komme hingegen irgendwann an den Punkt, an dem mir dies nicht mehr gelingt. In dem die Taten des Künstlers eben der Musik einen unschönen Beigeschmack geben und ihr die uneingeschränkte Aufmerksamkeit nehmen. Schließlich finanziert die Kunst eben auch das Leben, die Äußerungen und Taten ihres Urhebers.
Letztendlich haben wir, denke ich, alle eine Grenze, die eben nur unterschiedlich radikal ausfällt. Manchen reicht es schon, wenn sich jemand positiv zum Brexit äußert, andere sind deutlich nachsichtiger.
Man sollte jedem Menschen aber auch zugestehen, diese Grenze selbst zu setzen, selbst zu entscheiden, wann und um wen sie trauern. Tut man dies öffentlich, muss man aber auch mit kritischen Reaktionen leben. Mehr als unglücklich ist es hingegen, wenn Kodak Black den miesen Frauenschläger in die Nähe von Malcolm X rückt.
Noch keine Kommentare