Palais Schaumburg - "Palais Schaumburg"
1981 schält sich in Deutschland längst eine neue Jugendbewegung heraus. Die Debütalben von Fehlfarben und D.A.F. erfahren teilweise sogar ein Echo im Ausland. Zu den Förderern von mutiger Popmusik mit progressiver Haltung in deutscher Sprache zählen ZickZack Records-Boss Alfred Hilsberg sowie Sounds-Autor Diedrich Diederichsen. Ihr Festival "Geniale Dilettanten" prägt den Zeitgeist der Postpunk-Ära. Wichtigste Prämisse: bloß kein Virtuosentum. Gestandene Musiker wechseln deshalb sicherheitshalber sogar ihre Instrumente, auch Palais Schaumburg.
Die Hamburger Kunststudenten Holger Hiller und Thomas Fehlmann sind die Köpfe der Gruppe, die sich nach Konrad Adenauers Amtssitz in Bonn benennen. Es sollte das einzige Album in dieser Formation bleiben, der zunächst auch FM Einheit (Abwärts, später Einstürzende Neubauten) angehört. Das Debütalbum besticht mit einer sonderbaren Liaison aus minimalistischen Synthsounds, Sample-Lärm, Trompete und schrägem Gesang. Ein abgedrehter Mix im Stile von A Certain Ratio, dabei aber eigen genug, um auch Palais Schaumburg fürs europäische Ausland interessant zu machen.
Nach Hillers Ausstieg kredenzen sie 1982 noch das tolle "Lupa"-Album und stellen ihrem Publikum auf der dazugehörigen Tour dieses neue Ding namens Rap in Gestalt des Support Acts Kurtis Blow vor. Während zumeist drittklassige Rockmusiker unter dem Begriff Neue Deutsche Welle die Charts aufmischen, lösen sich Palais Schaumburg wieder auf.
Palais Schaumburg - "Palais Schaumburg"*
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