Rocko Schamoni "Fünf Löcher im Himmel"
Mit Studio Braun hat er deutschen Humor neu definiert, als Musiker und Pudel Clubbesitzer zählte Rocko Schamoni aber schon in den 80ern zu Hamburgs wichtigsten Szenegestalten, zu dem selbst Jochen Distelmeyer aufschaut. Dem breiten Publikum wurde er 2004 mit dem Roman "Dorfpunks" bekannt.
"Fünf Löcher im Himmel" ist bereits sein fünfter Roman und es könnte auch der polarisierendste werden. Denn Chef-Humorist Schamoni lässt die Pointen stecken, Gags gibt es nirgends. Natürlich wird noch Bier getrunken und geraucht, Ernte 23. Aber das war es dann fast schon mit den Parallelen zu "Dorfpunks". Die Story dreht sich um den über 50-jährigen Protagonisten Paul, der keine Bude hat, keine Kohle und keinen Plan. Beim Blättern in seinen alten Tagebüchern erinnert er sich plötzlich an Katharina, in die er sich bei einer Schultheateraufführung verliebte und an seine Lehrerin Frau Zucker, die er ebenfalls anziehend fand. Leider enden die Tagebucheinträge mit einer Eifersuchtsgeschichte. Nun hat Paul ein Ziel, er leiht sich von einem Bekannten aus der Kneipe ein Auto und sucht die Spuren der Vergangenheit.
Schamoni gelingt eine düstere Road-Novel, die das Thema Tod wohl häufiger thematisiert, als es seiner funverrückten Anhängerschaft lieb ist. Für den Autor selbst sind derweil ganz andere Dinge relevant: "Es gibt einen Plot mit einem richtigen Bogen, der sich am Ende schließt, es gibt ein Aha-Erlebnis. Das hat es in meinen Büchern davor nicht gegeben."
Rocko Schamoni "Fünf Löcher im Himmel", Piper, 16,99 Euro. Wertung: 4/5.
1 Kommentar
Wette, Dero wird auch mal ein Buch schreiben, aber nicht so wie andere 'Möchtegernschreiberundbandsänger' mit billigen Reimen und den billigkitschiggrauslichen Inhalten, die man von den Liedern kennt, sondern einen richitg fetten Roman, vielleicht etwas autobiografisch, würde aber sicher ein Bestseller werden und vermutlich bald verfilmt...