16. Caligula's Horse – "In Contact"
Wer die Schnittmenge aus Leprous und Porcupine Tree sucht, könnte bei Caligula's Horse fündig werden. "In Contact" ist zweifellos das bisher ambitionierteste Werk der Australier. Auf textlicher Ebene liegt ein vierteiliges Konzept über die Wahrnehmung und Kreation von Kunst bzw. Künstler zugrunde, die musikalisch im 15-minütigen Epos "Graves" gipfelt. Der Spagat zwischen eher technisch orientierter Genrekost – also frickelige Soli, kompliziertes Riffing etc. – und der melodischen Schiene" zeichnet die Progger aus. Zwischen brachialen Metalriffs und sanften Akustikgitarren steht im Zentrum des Albums Sänger Jim Grey: Nur selten hört man derart ausgefeilte und interessante Vocallines.
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Caligula's Horse – In Contact*
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1 Kommentar
für mich vielleicht das album des jahres. auf "in contact" bündeln caligula's horse ihre stärken und schnüren daraus das für mich perfekte prog-metal-paket: das album wirkt perfekt durchdacht und ist dabei doch so voller herz. alles passt einfach perfekt zusammen wie in einem komplexen puzzle, und dennoch wird man immer wieder aufs neue begeistert und überrascht, weil man wieder ein neues detail entdeckt hat oder einen das wechselbad der gefühle, in das einen das album taucht, mal wieder kalt erwischt hat. und angesichts der fülle von melodien auf diesem album, die teils fast schon verschwenderisch verwendet werden (andere bands würden ganze alben um einige dieser melodien melodien aufbauen..), und der gesangsperformance dieses ausnahmesängers bin ich einfach nur froh, dass bands wie caligula's horse nicht auf die hauptstraße in richtung mainstream abbiegen, auch wenn sie es eben offensichtlich könnten, sondern ihrer eigenen vorstellung von kunst treu bleiben. dass auf "in contact" lyrisch das künstlerdasein und die rezeption von kunst behandelt werden, ist daher iwo folgerichtig und sehr ehrlich, da sich caligula's horse als künstler auf der schwelle zum mainstream befinden, der mit kommerziellem erfolg wirbt - aber die künstlerische identität gefährdet.