laut.de-Biographie
Caligula's Horse
Alles beginnt im Jahr 41 n. Chr.: Der römische Kaiser Caligula plant, sein liebstes Rennpferd Incitatus im Folgejahr die Konsulwürde zuteil werden zu lassen und für den Hengst einen Stallplatz im Senat zu schaffen. Kein Witz. Die amtierenden Konsuln und Senatoren waren davon nicht besonders angetan, zwei Australier knapp 2.000 Jahre später allerdings schon: Sie benennen ihre Band nach Incitatus – Caligula's Horse.
Sänger Jim Grey ist zwar bereits mit Arcane dabei, die australischen Prog-Szene aufzumischen. Trotzdem arbeitet er ab 2011 mit dem Gitarrist Sam Vallen an einem neuen Projekt. In den Anfangstagen betreiben die beiden Caligula's Horse als Duo, Vallen gibt den Multiinstrumentalisten. Für das noch im ersten Existenzjahr erscheinende Album "Moments From Ephemeral City" – das Vallen produziert, abmischt und mastert – rukrutieren sie dann aber Unterstützung: Zac Greensill (Gitarre), Dave Couper (Bass) und Geoff Irish (Schlagzeug) stoßen zur Band.
Stilistisch setzen sie auf eine Mischung des eher technisch orientierten und des melodiegetriebenen Progressive Metal. Sweep Picking steht ebenso an der Tagesordnung wie ruhige Passagen und breite Leadbögen. Darüber spinnt Jim Grey verschlungene Vocallines. Dazu hegt der Mann eine Liebe für weitläufige Storykonzepte, was er spätestens auf dem zwei Jahre später erscheinenden "The Tide, The Thief & River's End" zeigt. Er offenbart dem Hörer die fiktive Stadt "River's End", in dessen Häuserschluchten unter anderem "The Thief" und eine Rebellengruppe namens "The Tide" wandeln.
Mit der Scheibe erregen Caligula's Horse internationales Interesse. Kritiker sind begeistert, plötzlich performen die Aussies mit Genregrößen wie Opeth, Mastodon und The Dillinger Escape Plan. So werden natürlich auch größere Labels auf die Band aufmerksam. 2015 unterschreiben Caligula's Horse bei InsideOut und veröffentlichen wenig später mit "Bloom" das nächste hochkarätige Prog-Meisterwerk. Gemeinsam mit Shining begeben sie sich auf ihre erste Europa-Tour.
Überhaupt konzentrieren sich Caligula's Horse mit dem neuen Labeldeal verstärkt auf den internationalen Markt, nachdem sie sich in Australien bereits einen respektablen Namen machen. Zunächst gilt es jedoch, den Ausstieg von sowohl Geoff als auch Zac zu verkraften. Josh Griffin und Adrian Goleby ersetzen die beiden. Letzterer spielt gemeinsam mit Jim bei Arcane und übernimmt auch die Rolle des Videoregisseurs.
Die Studio-Feuertaufe bestreiten Josh und Adrian für das vierten Album "In Contact". Auch hierfür schreibt Jim ein ausgeklügeltes Textkonzept: In vier Kapiteln widmet er sich der Beschaffenheit der Kunst und den Menschen, die sie verantworten. Obwohl nicht autobiographisch angelegt, lässt er doch hie und da eigene Erfahrungen in die Lyrics einfließen.
Natürlich zählen auch Caligula's Horse zur besungenen Gruppe der Künstler. Produktive Exemplare ihrer Zunft sind sie noch dazu: Vier Alben in sechs Jahren Bandgeschichte ist eine durchaus respektable Bilanz. "Beschäftigt bleiben ist für uns der einzige Weg zu existieren", kommentiert Jim. "Sobald etwas abgeschlossen ist, freuen wir uns schon auf das nächste Projekt, um uns weiterentwickeln zu können."
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