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Platz 7: Freddie Gibbs & Alchemist - Alfredo

Manchmal passieren Dinge, die, nüchtern betrachtet, überhaupt nicht möglich sind. Dass am Ende eines Jahres Tapediggaz-General Johannesberg und Yo Mama Fromm auf den Spitzenreiter der diesjährigen Hip Hop-Alben-Charts blicken und einträchtig und zufrieden nicken, ohne dass die eine den anderen für seine Geschmacksverirrung schmähen muss, zählt sicher zu diesen unwahrscheinlichen Szenarien. Und doch ist es genau so geschehen, in diesem seltsamen 2020.

"Alfredo" ist aber auch zu gut. Das Album ist dermaßen gelungen, dass sein Glanz über die Genregrenzen hinweg in die allgemeine Best-Of-Liste strahlt, und das mit vollem Recht. Es vereint schlicht und ergreifend das beste aus allen Welten. Gangster Gibbs flowt auf God Level, er könnte so auch die Speisekarte einer Pizzeria herunterbeten, es wäre geil. Wen juckt da schon, dass seine Ganovenmoritaten inhaltlich kein ganz neues Terrain beackern?

The Alchemist bereitet der messerscharfen Delivery den Boden. Nicht ohne Grund eine Produzenten-Legende, beschwört er eine Amosphäre herauf, die aus allen Beteiligten - auch den Featuregästen von Benny The Butcher und Conway über Rick Ross zu Tyler The Creator - das Allerbeste herauskitzelt. Diese Platte wäre auch als Instrumental-Album pures Gold. Die Alchemie steckt aber in der Kunst, wie ihre Bestandteile amalgamieren. Tradition und Moderne beim Fist Bump: Nö, darüber können, wollen und werden wir nicht streiten.

Freddie Gibbs & Alchemist - Alfredo*

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