Paul Simon - "The Paul Simon Songbook"

Angesichts seines Aufnahmedatums 1965 gehört diese Platte eher in die Diskografie von Simon & Garfunkel. Nach dem Misserfolg ihres ersten rein akustischen Albums im Folk-Revival-Stil, "Wednesday Morning, 3 AM", machte sich Paul Simon auf den Weg nach England, um sich dort musikalisch weiterzuentwickeln. Während seines Aufenthalts in London war er ein gefragter amerikanischer Folksänger, obwohl Simons Meriten auf diesem Gebiet eher überschaubar waren. Er baute sich in den Cafés eine Anhängerschaft auf und bekam irgendwann einen Auftritt bei der BBC.
Plötzlich gab es Anfragen für Aufnahmen von Paul Simon, die jedoch nie verwirklicht wurden, da er in Amerika bei Columbia Records unter Vertrag stand. Er erhielt aber eine Einladung in die Londoner Studios des britischen Senders CBS und nahm dieses Werk nur mit seiner Akustikgitarre auf. Das daraus entstandene Album ist karg und fast minimalistisch. Simon spielt rohe und ungekünstelte Versionen von Songs, für die er in London bekannt war, darunter "The Sounds Of Silence", "The Sun Is Burning", "I Am A Rock", "A Simple Desultory Philippic" (in einer frühen Form und um einiges fieser als die spätere Version mit Art Garfunkel) und "Kathy's Song".
Die Produktion von Reginald Warburton und Stanley West klingt nicht besonders heimelig und der Sound nicht sehr natürlich, sondern eher dröhnend, aber das Album ist ein faszinierendes Ergebnis von Simons Arbeit ohne Garfunkel. Mit "The Side Of A Hill" ist eine Nummer vertreten, die schließlich zwei Jahre später als Gegenmelodie in der Simon & Garfunkel-Version von "Scarborough Fair" wieder auftaucht. Jenes Lied fehlt hier, was merkwürdig erscheint, wenn man bedenkt, dass Simon es bei seinen Auftritten in Cafés stets zum Besten gab.
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