Curtis Mayfield - "Roots"
Kommerzieller Erfolg und Kritiker*innenlob gehen nicht allzu oft Hand in Hand. Im Fall von "Roots" schon: Curtis Mayfields zweites Album gilt als eins der gelungensten Soul-Alben der ganzen Dekade, und es ging Top Ten - immerhin in den Billboard-R&B-Charts. Trotzdem geht es in Mayfields Diskografie immer ein bisschen unter. Aber eingequetscht zwischen dem großartigen Debüt "Curtis" und dem Meilenstein "Super Fly" kann man sogar ein Wahnsinnsalbum wie dieses leicht übersehen.
Sollte man aber nicht: "Roots" schlägt seinen Vorgänger in der Disziplin Vielfalt um Längen: Neben Soul stecken Latin-Funk-Grooves, Spoken Word-Poesie und Blues drin, außerdem üppigstes Orchesteraufgebot, zuckersüße Lovesongs und beißende Gesellschaftskritik. Ja, machen wir uns nichts vor: Die Ära, in der Soul ausschließlich kitschige Schmachtfetzen gebar, ist unwiederbringlich vorbei - und es ist überhaupt nicht schade drum.
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