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ABC - "The Lexicon Of Love"

Ihr hierzulande größter Hit "The Look Of Love" mag ABC zu simplen Chartsauswüchsen des Jahres 1982 abstempeln, aber genau von jener stumpfen Sorte Band will sich die junge Gruppe aus Sheffield absetzen. Ihr schwebt ein exakter Plan für das Debütalbum vor: symphonischer, angefunkter Disco-Sound mit intelligenten Texten. Dafür sichert man sich die Dienste des Produzenten Trevor Horn, der hier erstmals seinen Perfektionismus schult: Streicher, Bläser, Chorgesang, Synthesizer-Fanfaren - Horn ballert, und zwar genau zum richtigen Zeitpunkt.

"The Lexicon Of Love", das 2016 tatsächlich einen zweiten Teil beschert bekommt, ist ein perfekt choreographiertes und Produktionsstandards setzendes Album, das jedes Vorurteil hinsichtlich einer aalglatt künstlichen 80s-Produktion bestätigt und auf dem jede Note sitzt wie der Goldlamé-Anzug am Körper des Sängers Martin Fry. Seinen Look sollten Wegelagerer wie Spandau Ballet bald kopieren.

Bei ABC ist die Luft nach dem kommerziellen Flop des gitarrenlastigen Nachfolgers schnell aus. Das Debüt bleibt vor allem ein britisches Charts-Phänomen: Es steigt direkt auf Platz eins ein, bleibt dort 50 Wochen lang und ist das viertmeistverkaufte Album in jenem Jahr.

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