Depeche Mode - "Blasphemous Rumours"
Kein "People Are People" hier? Der absolute Depeche-Mode-Breakthrough-Hit in Deutschland und halb Europa, ihre erste Nummer eins und der Grund für Dave Gahans ersten Handshake mit Formel-Eins-Legende Peter Illmann? Gotteslästerung! Genau, aber der kompositorisch langlebigste Song ihres 1984er Albums "Some Great Reward" war eben "Blasphemous Rumours", auch weil der Refrain alles andere als simpel ausfällt.
Die jungen Briten schichten hier nicht weniger Industrie-Samples im damals sündhaft teuren Synclavier-Hard Disk-Sequencer. Den subversiven Ansatz ummantelt Martin Gore mit einer zielgenauen Massenmelodie und einem Text, der die Existenz Gottes anzweifelt. Naja, nicht im Slayer'schen Sinne, aber wenn 16-jährige Mädchen Selbstmord begehen, muss Gott schon einen seltsamen Humor haben, singt Gahan da. Für Pop-Bands im Jahr 1984 thematisch ein No-Go. Radio-Boykotts folgen auf dem Fuß. Das Soundetikett "Neubauten für den Mainstream" entsteht nicht zuletzt aufgrund von Songs wie diesem.
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