Commodores - "Nightshift"

Mit Soul war das in den 1980ern so eine Sache. Irgendwie schien die Blütezeit des Genres vorbei, die meisten Acts aus dieser Ecke taten sich ausgesoprochen schwer, ihren Sound in die Gegenwart zu transferieren. Doppelt erstaunlich, dass den Commodores mit "Nightshift" gelang, was das Fachblatt "Record Mirror" "eine bemerkenswerte Renaissance" nannte.
Noch erstaunlicher, dass sie das ohne ihren Leadvokalisten Lionel Richie hinbekamen. Der war zwar auch auf dem Vorgängeralbum "Commodores 13" schon nicht mehr dabei, damals ersetzte ihn Harold Hudson vom Mean Machine. Der Neue machte auf "Nightshift" aber eine noch bessere Figur: J.D. Nicholas, einst in den Reihen der britischen Funk-Combo Heatwave aktiv gewesen, passte einfach perfekt ins Klangbild.
Das wiederum orientierte sich zurück zum Motown-Sound der 70er: Eine gute Idee, die auch honoriert wurde. Zuvor wieder und wieder nominiert gewesen, gewannen die Commodores endlich ihren (bisher) einzigen Grammy, für den Titeltrack dieses Albums. Darin huldigen sie den Kollegen Marvin Gaye und Jackie Wilson, die beide im Jahr davor gestorben waren. Ersteren tötete eine Kugel aus der Pistole, die sein Vater im Streit abgefeuert hatte. Zweiterer erlag doch noch der Kopfverletzung, die er sich schon 1975 bei einem Sturz von der Bühne zugezogen hatte - nach neun Jahren im Koma.
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