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Blur - "For Tomorrow"

Im Frühjahr 1993 kennt Oasis noch kein Mensch, und das einst so stolze Großbritannien hängt verzweifelt an der Zitze Amerikas, wo verzweifelte Musik für die Massen produziert wird. Vier junge Lads pfeifen auf das Gejaule, preisen die Kinks und Madness und klingen auch so ähnlich. Very british. Das 1991er Debüt "Leisure" floppt gewaltig, doch die Band bleibt auf Indie-Rock-Kurs, Damon Albarn (Gorillaz) feilt weiter an seinem Songwriting und schreibt mit "For Tomorrow" ein frühes Pop-Juwel, das das zweite Blur-Album "Modern Life Is Rubbish" ankündigt.

Mit dabei ist wieder Stephen Street, der zwei Jahre zuvor schon ihren einzigen Hit "There's No Other Way" produzierte. Zumindest in ihrer Heimat wird man nun hellhörig, zumal das Album mit weiteren melodischen 60s-Popsongs aufwartet, die einen schönen Kontrast zum Zeitgeist darstellen.

Das von Blur offensiv in den Fokus gerückte UK-Image wird auch im Schwarzweiß-Video deutlich. Die Band schlendert am Trafalgar Square entlang und in Primrose Hill, selbstbewusst und mit einem Killersong im Gepäck. This is London. Holding on for tomorrow. Und alle, die es mitbekamen, ahnten, dass hier noch etwas Großes geschehen würde.

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