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Suede - "Dog Man Star"

Suede zeigen sich 1994 experimentell aufgeschlossen. Gut für ihre Entwicklung, schlecht für die Karriere. Während Blur mit "Parklife" und Oasis mit "Definitely Maybe" die Flagge Großbritanniens hissen, singt Brett Anderson: "I don't care for the UK tonight."

Von David Bowie, Scott Walker, Kate Bush und Lou Reed inspiriert, distanzieren sich die Briten von der von ihnen mit ins Leben gerufenen Britpop-Szene und entwerfen mit ihrem zweiten Longplayer die Antithese sowie eine zynische Abrechnung.

Episch, qualvoll, sexuell, persönlich: "Dog Man Star" zählt zu den theatralischsten Alben der kompletten 90er Jahre. Wie viele andere Meilensteine erhielt es die verdiente Wertschätzung erst sehr viel später. Doch damals spielten Anderson und Gitarrist Bernard Butler ihr Marr-Morrissey-Spiel im Zeitraffer durch.

Nach einer chaotischen US-Tour ist die bandinterne Stimmung auf dem Tiefpunkt. Butler packt seinen Kummer, den der Tod des Vaters noch vergrößert, in "Stay Together", "The Wild Ones" spielt in seiner hoffnungslosen Romantik auf einem Level mit der Smiths-Hymne "There Is A Light That Never Goes Out." Das Album ist ein letzter glorreicher Kraftakt, kurz vor der Fertigstellung verlässt Butler die Band.

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Suede - "Dog Man Star"*

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Best of 1994 30 Jahre, 30 Alben

Zum Glück war nicht alles Eurodance: Grunge feierte die letzte große Party, Punk ein Revival, und über allem dämmerte die G-Funk-Ära herauf.

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