Elastica - "Elastica"

Ganz so schlimm wie bei Courtney Love ist es natürlich nicht, aber dennoch erinnern sich vor allem hierzulande Menschen an Elastica-Sängerin Justine Frischmann als die Ex-Freundin von Damon Albarn. Nicht ohne Grund, sind die beiden in den 90er Jahren analog zu Courtney und Kurt für Großbritannien das Rock-Traumpaar schlechthin. Das weibliche Aushängeschild der grassierenden Britpop-Bewegung (Frischmann gründete übrigens gemeinsam mit Brett Anderson 1992 Suede) wirbelt bei uns dank "Trainspotting" erst mit einjähriger Verspätung etwas Staub auf: Der vergleichsweise zähe, bassgetriebene Rocksong "2:1" glänzt in der legendären Soundtrack-Tracklist zwischen Iggy Pop und, ja, Blur.
Kommerziellere Songs für die Irvine Welsh-Verflimung hätte es auch auf "Elastica" gegeben: "Car Song" oder natürlich den Hit "Waking Up", aber letztlich lag die frühe Auflösung dieser talentierten Band eher an äußeren Umständen. Schon nach dem zweiten Album im Jahr 2000 war Schluss. In Erinnerung bleibt dieses faszinierend rauhe Punk-Pop-Album, das eher nach amerikanischen Riot Grrrls als nach Britpop klingt.
Während sich die Bandmitgliederinnen Donna Matthews, Annie Holland und Justin Welch 2017 um das Remastering der Scheibe kümmern, entsagt Frischmann der Musik zugunsten der Malerei schon kurz nach der Bandtrennung komplett. Sie lebt heute in Amerika. Der letzte Song, an dem sie kompositorisch mitwirkt, ist "Galang" von M.I.A. im Jahr 2003. Welch sieht man später an den Drums von The Jesus & Mary Chain. Zu Recht fand "Elastica" Eingang ins Standardwerk "1001 Alben: Musik, die Sie hören sollten, bevor das Leben vorbei ist".
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