Die Fantastischen Vier - "Lauschgift"

Wie? das Rödelheim Hartreim Projekt ist gar nicht Alleinherrscher der deutschen Sprechgesangsszene?!
Natürlich nicht. Hierzulande brauchten sie es für den großen Erfolg seinerzeit noch bunter, lustiger, bürgerlicher, mehr "from the Mittelstand". Die Leude wollten nämlich eigentlich gar nicht, dass was passiert. Die Leude wollten die Fantastischen Vier.
Während sich die noch junge Rap-Szene an der Frage abarbeitete, ob das denn überhaupt (noch) Hip Hop sei, was das Stuttgarter Quartett da liefert, machten dessen Mitglieder überhaupt keinen Hehl daraus, was sie wirklich im Sinn hatten. Zwar teilten sie noch den einen oder anderen halbmotivierten Seitenhieb gen Frankfurt oder Heidelberg aus. Im Grunde wussten es aber doch alle: "Pop-pop-populär-Pop" wollten die Fantas machen und sein, und genau so ist es gekommen.
Auf Longplayer Nummer vier zogen die Schwaben With Attitude zu diesem Behufe alle Register. Insbesondere ließen sie die Liebeskummer-Hymne "Sie Ist Weg" von der Leine, die sich weiland derart omnipräsent in die Rotationen von Radio- und Musikfernsehsendern fraß, dass noch heute eine ganze Generation, ob besonders Rap-affin oder nicht, die Lyrics auch herunterleiern kann, wenn man sie um halb vier Uhr nachts ohne Vorwarnung aus dem Tiefschlaf reißt. "Hey! Heute ist wieder einer der verdammten Tage ..."
"Allein, allein" kamen die Einzelpersonen des Gespanns auf "Lauschgift" allerdings ebenfalls zum Zug. Insbesondere Michi Beck und Thomas D nutzten den Raum ihrer Solosongs, um persönliche Vorlieben auszuleben und ihre Profile als Einzelkünstler zu schärfen, auch wenn sie davon in den Folgejahren vergleichsweise wenig Gebrauch machten. Das Ganze bleibt eben doch mehr als die Summe seiner Teile, vier gewinnt.
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