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Raekwon - "Only Built 4 Cuban Linx"

Bei aller Liebe für unsere Eigengewächse zeigt sich im direkten Vergleich zu dem, was auf der anderen Seite des großen Teichs so abging, aber doch, in welch intergalaktischem Ausmaß wir damals noch hinterherhinkten. Wir hatten Smudo. In den Staaten hatten sie Raekwon.

Davon, dass sein Solo-Debüt den Spitzenplatz in unserem fast unendlichen Wu-Ranking knapp verpasst hat, sollte sich bloß niemand über die Übermensch-Größe dieses Albums in die Irre führen lassen. "Only Built 4 Cuban Linx" hätte genau so gut ganz oben landen können: Wir haben es hier schlicht mit dem größten Gangsta-Rap-Album aller Zeiten zu tun. Wir sagten es bereits, wir wiederholen es gerne:

Es klingt so bildgewaltig, als hätten John Woo und Martin Scorsese ein afroamerikanisches Kind adoptiert und nach Staten Island verpflanzt. Ein Film, pendelnd zwischen Gambino-Größenwahn und Corner-Hustle, zwischen Koks und Kung-Fu, zwischen "Ice Cream"-Truck und "Rainy Dayz", kurz: zwischen "Heaven And Hell". Der RZA lenkt hinter den Reglern die Geschicke, liefert harte, basslastige Beats und loopt sich durch seine gesamte Soul- und Eastern-Collection, Raekwon spielt die Hauptrolle des Drogenbosses, und Ghostface gewinnt als sein erster Leutnant, der auf den Straßen aufräumt, den Oscar als bester Nebendarsteller.

Ach, guck! Da ist er ja, der eine Film auf dieser Welt, der einen Oscar erhält, obwohl die weibliche Hauptrolle fehlt.

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