Arcade Fire - "Funeral"

Von allen bisher gepriesenen Indie-Alben ist die Geschichte von Arcade Fire sicherlich die traurigste: Ihnen purzelten Meisterwerke wie "Funeral" aus dem Ärmel, aber auch Nonsens wie "Everything Now". Dennoch: 2005 ist ohne diese Platte nicht vorstellbar. Dabei schien das kunstvoll gestaltete Cover und der komische Haufen aus medienscheuen kanadischen Musikern wie geschaffen für einen Nischenplatz im Indie-Universe.
Stattdessen outen sich Leute wie David Bowie und Eric Clapton als Fans, was sich am "Neighborhood"-Doppel-Opener schön ablesen lässt. Nicht einmal der Einsatz eines Akkordeons zieht die Intensität und Musikalität der Gruppe ins Lächerliche. Arcade Fires folkiger Indie-Rock mixt Einflüsse von Klassik bis Artrock und trifft damit den Nerv der Nullerjahre komplett. Mit Geigen, Klavier und Glockenspiel verzierte Gitarrenriffs sowie Win Butlers überdrehter Gesang schaffen eine epische Hymnik, die das Album von vorne bis hinten spannend hält. Obwohl sie mit "Rebellion (Lies)" dann noch einen absoluten Ausnahmetrack abliefern, der seither wohl in keiner Arcade-Konzertsetlist fehlte.
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