Tori Amos - "Widerstand"
Worum geht's?
Das Buch erzählt, der Untertitel verrät es, "die Geschichte einer Songwriterin". Eine vielseitig begabte, interessierte und engagierte Künstlerin beschreibt ihre Ausbildung, ihren Schaffensprozess, unterwegs gewonnene Erkenntnisse und alles mögliche andere, das sie an- und umtreibt. Kunst und Politik schwirren da genauso durcheinander wie Vergangenheit und Gegenwart, Fakten und Überzeugungen, bereits Erreichtes und Zukunftspläne. Im Grunde verfolgt "Widerstand" einen höchst holistischen Ansatz: Alles hängt mit allem zusammen.
Wer hat's geschrieben?
Tori Amos ist Pianistin, Songwriterin, Texterin, Komponistin, Unternehmerin, Tochter, Mutter, politische Aktivistin, Freundin, Feministin, US-Amerikanerin, in deren Adern Cherokee-Blut fließt, Künstlerin durch und durch, seit einem halben Jahrhundert aktiv, und das als Frau in einer männerdominierten Welt. "Widerstand" lässt all diese verschiedenen Persönlichkeiten mit all ihren Facetten und Perspektiven zu Wort kommen. Das Problem: Alles schnattert ohne Chronologie oder erkennbaren roten Faden durcheinander.
Wer soll's lesen?
Die Lektüre lohnt sich trotzdem, weil da eine kluge, starke, inspirierende Frau kluge starke, inspirierende Dinge erzählt. Lesen möge das also jede*r, den/die weder das verwirrende (Nicht-)Konzept abschreckt, noch der Umstand, dass die Autorin zuweilen sehr blumige Ansichten in schlimmstmöglich geschraubte Sprache presst. (Letzteres macht die nah am Original bleibende, deshalb oft extra-ungelenke Übersetzung ins Deutsche nicht besser.)
Das beste Zitat:
"Es gibt keinen sichereren Platz für ein 13-jähriges Mädchen." (Tori Amos' Vater, ein Geistlicher, parierte so Anfeindungen, warum er seine minderjährige Tochter ausgerechnet in einer Schwulenbar auftreten lasse.)
Wertung: 3/5
Text von Dani Fromm
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