Platz 45: Roc Marciano / The Alchemist - "The Elephant Man's Bones"
Um the Elephant Man's bones, das Skelett des als "Elefantenmensch" geschmähten Engländers Joseph Merrick nämlich, rankt sich die urbane Legende, Michael Jackson habe es zu kaufen versucht und wäre bereit gewesen, dafür riesige Beträge in die Hand zu nehmen. Aus dem Umfeld des King of Pop dementierte man derlei Bestrebungen stets. Ob und was an der schaurigen Story dran ist: Wir wissen es nicht, wohl aber, dass sie für das gemeinsame Werk von Roc Marciano und The Alchemist Pate stand.
Lange hatten Fans beider Lager auf diese Kooperation auf Albumlänge warten müssen. Zeit, in der die Erwartungen munter gen Himmel rankten. Tatsächlich enttäuschte die Kollabo dann auch nicht, und selbst Gäste der Kaliber Action Bronson, Boldy James oder Ice T fügen sich prächtig ins wohlinszenierte Bild. Das wiederum hielt nicht nur unser Autor Moritz Klein für "vermutlich eines der besten Hip Hop-Projekte des Jahres", sondern auch die Kollegen bei Pitchfork.
Dort fand Dylan Green die möglicherweise treffendsten Worte, um zu erklären, wie diese Platte klingt: "Stell' dir deinen Lieblingsonkel vor, angetrunken bei einer Familienfeier, wie er abwechselnd witzige, eklige und rührselige Geschichten erzählt, untermalt von Lounge-Jazz, in 'Good Fellas'-Manier." Wer DAS imaginiert kriegt, bekommt eine gute Ahnung davon, wie sich "The Elephant Man's Bones" anhört. Man könnte das Ding natürlich auch einfach laufen lassen, weil: Es ist verdammt gelungen.
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