laut.de-Biographie
Action Bronson
Arian Asllani lässt sich mit zwei Dingen beschreiben. Zum einen sein Äußeres: Mit einigen Zentnern Lebendgewicht, üppigem rotem Vollbart und jeder Menge Tattoos zählt der 1984 geborene Sohn albanischer Immigranten nicht zu den Leuten, die man auf den Straßen New Yorks übersieht.
Zum anderen sein Rapstil: Als Action Bronson ist Asllani notorisch bekannt für frappierende lyrische wie technische Ähnlichkeiten zu Ghostface Killah. Der MC aus Flushing, Queens in NYC liebt Oldschool Hip Hop – und gutes Essen.
Zwar weckt schon eine schicksalhafte Übernachtung mit nicht einmal zehn Jahren die Hip Hop-Leidenschaft, als der gastgebende Schulfreund den Wu-Tang-Classic "36 Chambers" ins Tapedeck legt. Obwohl der Funke überspringt, entscheidet sich Bronson zunächst für eine Karriere als Koch. Eine kulinarische Ausbildung am New Yorker Art Institute später verdient er sich bereits einiges Renommee als Küchenchef besserer Restaurants.
So erscheint es fast folgerichtig, dass Asllani auch 2009 nicht ganz dem Kochgeschäft abschwört, als er Küche gegen Studio eintauscht. In den folgenden Releases – das Debütalbum "Dr. Lecter" erscheint 2011 digital – thematisiert er immer wieder die Welt des Essens. Auch in den stets sehr erzählerischen Musikvideos sieht man ihn mitunter beim Prosciutto-Einkauf. Darüber hinaus moderiert er seine eigene Online-Kochsendung namens "Action in the Kitchen".
Auf Breakbeat-Samples von oldschooligen Flöten oder raggy Pianos rappt Action Bronson dann seine Lines in memoriam Ghostface Killah. Auf diesen Vergleich reagiert er gelassen. Nicht nur, weil er mit einem Feature an der Seite von Ghost anlässlich der 2011er Wu-Tang-Collection "Legendary Weapons" allen Kritikern Wind aus den Segeln genommen hat – auch, weil er sich davon geehrt fühlt.
"Er ist einer der besten lebenden Rapper. Wenn ich ihm also ähnele, ist das sehr in Ordnung für mich. Allerdings geht der Vergleich für mich nicht auf. Er ist eine Legende, ich bin Newcomer. Wenn ich es darauf anlegen würde, jemandem nachzueifern, wäre es Kool G Rap. Ich schaue zu ihm wie zu keinem anderen auf."
Seit 2012 arbeitet Bronson an seinem eigenen Legendenstatus. Erst verkündet er den Plattendeal mit dem hippen Vice Records, einem Sublabel vom Major Warner. Dann räumt Bronsolino mit den Mixtapes "Blue Chips" und "Rare Chandeliers" auch in den Jahreslisten bei laut.de ab und tritt unter anderem beim Splash! auf. Die Liste seiner Feature nähert sich dem Endlos-Symbol.
2013 ernennt ihn das XXL Magazin zu einem Mitglied der ehrenvollen Freshman Class und im Juni stellt er mit Harry Fraud seine "Saaab Stories" als digitalen Download auf amazon und iTunes vor. 2015 folgt Action Bronsons Major-Debüt "Mr. Wonderful". Die 13 Tracks klingen in ihrer Gesamtheit so chaotisch, rohe und unperfekt wie seine Mixtapes, und genau das wollte er vielleicht auch so.
Noch keine Kommentare