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Platz 6: Glauque - "Pas Le Choix"

"Wie viele Leute, die nichts mit Rap an Hut haben, hatte ich eine Menge Klischees im Kopf. Ich dachte, Rap sei vulgär, uninteressant, beleidigend, herabwürdigend ... Als ich dann aber zugehört habe, habe ich festgestellt: Das stimmt ja alles gar nicht, das ist Poesie!" Louis Lemage, Mitbegründer und der Vokalist von Glauque, erinnert sich so an sein eigenes Erwachen. Inzwischen bekehrt er längst erfolgreich andere.

Davon, wie gut das funktioniert, legt diese Liste beredtes Zeugnis ab. Oder wann, bitte, schaffte es zuletzt ein Track einer belgischen Underground-Hip Hop-Formation, noch dazu ein französischsprachiger, locker in die Top Ten der genreübergreifenden Jahresbilanz? Ist das überhaupt schon jemals zuvor passiert?

"Hip Hop" beschreibt das Gebotene jedoch auch einigermaßen unzureichend. "Pas Le Choix" mäandert (wie übrigens auch das komplette zugehörige, von vorne bis hinten fantastische Album "Les Gens Passent, Le Temps Reste") irgendwo zwischen Rap, Elektro, Ambient und Industrial herum. In diesem Niemandsland spinnen die Belgier dermaßen dichte, berückende Vibes, dass sich für eventuelle Sprachbarrieren wirklich niemand mehr interessiert.

Entdeckung des Jahres, offenbar nicht nur für Hip Hop-Heads.

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