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Panik Panzer - "Der beste Mensch der Welt"

Worum gehts?

Ja, das wüsste ich wirklich auch gerne. Die einzige Erklärung, die mir, wenn auch höchst funzelig, einleuchtet: Bei "Der beste Mensch der Welt" muss es sich um ein soziologisches Experiment handeln, um den Versuch, die Frage zu beantworten: Wie hanebüchen darf die Scheiße sein, die sich der riva Verlag noch als "Rapper-Biografie" andrehen lässt? Antwort: Ja.

Eine Rapperbiografie bekommen wir hier natürlich nicht serviert, wir erfahren original nichts über den Antilopen-Gangster, und auch sonst über niemanden. Statt dessen reiht dieses Buch unangenehme Floskeln, Phrasen und Markennahmen aneinander und ergeht sich in so sinnlosen wie ausufernden Aufzählungen, um auf die vom Verlag vorgegebene Seitenzahl zu kommen.

Schon klar, dass die beiden Autoren das mit voller Absicht machen. Ebenfalls klar, dass ihnen ihr Protagonist nicht versehentlich so durch und durch unsympathisch geraten ist. Die Ahnung, dass diese Kunstfigur mit dem realen Panik Panzer (hoffentlich!) recht wenig zu tun hat, hilft aber kaum dabei, diese mehr als zähe, weil kolossal unlustige Lektüre zu überstehen. Mit einer eklig großmäuligen, neoliberalen Schickeria-Koksnase möchte ich tatsächlich auch dann mein Leben nicht verplempern, wenn es sich nur um eine Kopfgeburt handelt.

Wer hats geschrieben?

Tobias Pongratz hat sich in den Reihen der Antilopen Gang den (bis zu diesem Buch) wohlklingenden Namen Panik Panzer gemacht. Er möchte offenbar nichts über sein Privatleben preisgeben: Sein gutes Recht, wenn auch eine fragwürdige Grundlage für eine Autobiografie. Sein Sekundant Dr. Martin Seeliger ist nicht nur ein Drittel der (inzwischen wohl in die ewigen Jagdgründe eingegangenen) Punkband Die Shitlers, sondern hat obendrein erfolgreich Sozialwissenschaften, Philosophie und Geschichte studiert und forscht an der Universität Bremen. Beide können einfach nicht halb so blöd sein, wie dieses Buch suggeriert.

Wer solls lesen?

Masochist*innen mit zu viel Zeit und Menschen, die ranzige T-Shirt-Meme-Gags auch dann noch lustig finden, wenn sie sie zum x-tem Mal aufs Brot geschmiert bekommen.

Das beste Zitat:

"Das Mittelalter war, um es mit einer meiner liebsten Songwriterinnen, Judith Holofernes, zu sagen, eine 'geile Zeit'."

Mensch, was haben wir gelacht.

Wertung: 1/5

Text von Dani Fromm

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