Vanessa Mai - "I Do It Mai Way"
Worum gehts?
Eigentlich stammt "I Do It Mai Way" schon aus dem Jahr 2022, wir haben es für die letzte Ausgabe dieser Liste aber nicht rechtzeitig vorliegen gehabt. Deswegen gibts hier einen kleinen Nachschlag, nicht, dass das noch jemand unvorgewarnt kauft. Vanessa Mai schreibt ihre Biografie. Kann man mit gerade 30 schon mal machen, wenn man es aus der schwäbischen Provinz in den Schlagerolymp geschafft hat. Wie hat diese Frau das nur hinbekommen?
Sie selbst würde es wahrscheinlich zu "Zielstrebigkeit" euphemisieren, tatsächlich ahnt man nach der Lektüre dieses Buches, dass man es hier mit einem Menschen zu tun hat, der für den eigenen Vorteil rücksichtslos über Leichen gehen würde. Hui, wenn Vanessa Mai schon in ihrer wahrscheinlich ordentlich geschönten Eigendarstellung so rüberkommt, möchte man wirklich nicht allzu genau wissen, wie diese Person im echten Leben tickt.
Der "Mai Way" beinhaltet jedenfalls offenbar, die richtigen Beziehungen zu knüpfen, mit dem neuen Rückhalt die Menschen, die einem zuvor eine Chance und eine Plattform gegeben haben, auszubooten und sich dann zu allem Überfluss noch den bereits etablierten Bandnamen zu krallen. Sympathisch!
Wer hats geschrieben?
Vanessa Mai ist, unter diesem Namen wie unter dem Banner Wolkenfrei (von dem wir nach der Lektüre auch wissen, wie sie drangekommen ist) als Schlagersängerin sehr erfolgreich. Was natürlich, wie sie in diesem Buch nicht müde wird zu betonen, nicht im Entferntesten damit zusammenhängt, dass sie einen Typen geheiratet hat, der a) aus stinkreichem Haus, b) der Erbe des Hotels, das die besten Auftrittsmöglichkeiten bot, c) der Manager der Band, die ihr Sprungbrett werden sollte, d) der Stiefsohn von Andrea Berg und aus all diesen Gründen e) in der Branche bestens vernetzt ist. Nein, nein.
Wer solls lesen?
Alle, die immer noch der Illusion aufsitzen, dass Freundschaft, Loyalität oder - bewahre! - Anstand im Pop-Schlagergeschäft irgendeinen Wert hätten. Allzu viele sollten das zum Glück nicht sein.
Das beste Zitat:
"Ich werde es allen zeigen. Ich werd' berühmt, egal wie."
Mit Betonung auf "egal, wie" fasst das die Skrupellosigkeit, die hier überall durchsuppt, wirklich perfekt zusammen.
Wertung: 1/5
Text von Dani Fromm
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