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Platz 48: Aespa - "Supernova"

Manchmal träume ich von einem deutschen Pop, in dem so ein Song auch ein Riesenhit werden könnte. Aespa haben sich in den letzten Jahren als eine Girlgroup zementiert, bei der quasi alles über ihr extrem ausgefallenes Gimmick läuft. Sie erzählen eine Sci-Fi-Geschichte mit wirklich ausgebuffter Lore über eine digitale Parallelwelt, alles komplett mit Bösewichten und Verbündeten. Ihre Musik wird überdies auch nicht müde, das zu thematisieren.

Dass sie nach dem ersten Erfolg nicht schwächer geworden sind, sondern nur noch härter gingen, ist dementsprechend nicht selbstverständlich. Im Gegenteil: "Supernova" ist ihr bisher größter Song, und er ist selbst neben Titeltracks wie "Savage" oder "Next Level" ihr vielleicht verrücktester. Über drei Minuten packen Aespa hier ein Dutzend Hooks in das Konzept eines Songs, aufgebaut wie ein implodierender Stern. Langes Crescendo, Ereignishorizont, noch mehr Crescendo.

Die Spannungskurve macht den Track aus, die Tatsache, dass er durch die Bank fantastisch klingt und einen einprägsamen Moment nach dem anderen abspielt, hilft da nur. Er fühlt sich an wie die nostalgische Erinnerung an die beste Kampfszene aus dem Lieblings-Sci-Fi-Cheese-Film der Kindheit. "Here comes the light of a dying star", indeed. Warum nicht weniger über gefühlsfühlende Beziehungs-Streitigkeiten und mehr über explodierende Sterne singen, Deutschpop? Ich sags ja nur.

[von Yannik Gölz]

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