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Platz 40: Cindy Lee - "Diamond Jubilee"

Zuerst ist da die wirklich herzerwärmende YouTube-Kommentarspalte – ja, fast ein kleines Internet-Lagerfeuer – über der "Diamond Jubilee", das definitive Opus Magnum von Cindy Lee, lange Zeit fast exklusiv zu hören war:

"This sounds like a radio station playing inside someone's head."
"This is like an old friend you've never met."
"Cindy Lee's music makes me feel like I wasn't born at the wrong time."

Wie Recht sie doch haben! Zwar gibt es das epochale Doppelalbum mittlerweile auch auf Bandcamp zu kaufen und für Februar ist eine Dreifach-LP angekündigt (sicherlich gibt es schlechtere Wertanlagen), dennoch hat es seinen vertrauten Platz hier auf YouTube, noch vor dem grellen Rampenlicht der 9.1-Pitchfork-Review und den unzähligen Spitzenplätzen diverser Bestenlisten (immerhin taucht es nicht in den Spotify-Jahresrückblicken auf).

... und dann die Musik: "Diamond Jubilee" klingt auf Anhieb warm und seltsam vertraut, aber auch todtraurig, isoliert, einsam. Auf über zwei Stunden und 32 Songs taucht Patrick Flegels Drag-Queen Alter Ego Cindy Lee ein in eine dekadenumspannende Erzählung aus Psychedelia, Doo-Wop, New Wave und 60er-Jahre-Girl-Group-Gitarrenpop: melancholisch, staubig-schillernd, verzerrt und doch wahnsinnig eindringlich.

Auch wenn das Album in dieser Liste nur den unscheinbaren Platz 40 belegt, lehnt man sich sicherlich nicht sehr weit aus dem Fenster mit der Prognose, dass "Diamond Jubilee" in diesem Magazin spätestens dann noch einmal auftauchen wird, wenn in fünf Jahren die besten Alben der Dekade gekürt werden.

[von Thomas Haas]

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