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Platz 17: The Smile - "Wall Of Eyes"

Beim "Wall Of Eyes" eröffnenden Titeltrack handelt es sich um eine zwar psychedelisch angehauchte, aber doch konsensfähige Halbballade. Dann aber wird es verschachtelter und sperriger. Statt mit vergleichsweise kompakten und schmissigen Ohrwürmern dort weiterzumachen, wo sie auf "A Light For Attracting Attention" aufhörten, begaben sich Thom Yorke und Jonny Greenwood nebst Tom Skinner auf dem zweiten The Smile-Album so tief in Krautrock-Gefilde wie nie zuvor.

Die auf dem Vorgängeralbum noch zentralen Synthies bleiben großteils unangetastet, was dem Album einen überraschend erdigen Klang verleiht. Wie gut können psychedelische Songs abseits des Strophe-Refrain-Strophe-Schemas klingen, die sich lose an den großen Prog- und Krautrock-Bands der ersten Hälfte der 1970er-Jahre orientieren? Nicht nur verdammt gut, sondern auch zeitlos und innovativ, wie "Teleharmonic" und "Friend Of A Friend" zeigen.

Mit "Bending Hectic" legten The Smile zudem einen auch textlich herausragenden Achtminüter vor, der sich nach knapp sechs Minuten ein eruptiv-hymnisches Finale gönnt, wie man es von Thom Yorke und Jonny Greenwood seit "OK Computer" nicht mehr gehört hat. Yorke, Greenwood und Skinner beweisen, dass sie weiterhin projektübergreifend für höchste musikalische Qualität stehen.

[von Dennis Rieger]

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