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Platz 17: Suede - "Trance State"

Dinge, die man nur über sehr wenige wiedervereinigte Bands sagen kann: Sie kommen mittlerweile auf mehr gute Alben nach der Reunion als davor. Das düstere "Antidepressants" hielt zwar die Klasse von Suedes gewaltigem "Autofiction" von 2022 nicht ganz, verfügte aber über eine ganz eigene, düstere Atmosphäre.

Mit ausschlaggebend dafür zeigte sich "Trance State", das wie eine Kooperation von Suede, Joy Division und The Cure klingt. Dabei wirkt der Song wie ein spätabendlicher Blick aus der U-Bahn: urban und poetisch huschen die Lichter der Straßenlaternen vorbei. Menschen leben, nur um Emotionen zu finden.

Schlagzeug und ein fesselnder Simon Gallup-Basslauf vermitteln ein flüchtiges Gefühl von nächtlicher Noblesse, während Brett Anderson eine weitere zeitlose Melodie aus dem Ärmel schüttelt. Ein Gefühl von Eleganz, das sich mit einer leicht toxischen Romantik mischt. Ein Post-Brit-Punk-Pop-Song voller Paranoia, in Neurosen badend. So wunderschön, so beklemmend und in jeder Pore gestrig, dass man sich darin nur verlieren kann.

von Sven Kabelitz

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