Platz 25: Lily Allen - "West End Girl"
Was für eine Widerauferstehung. Nach ganzen sieben Jahren, die sie von der musikalischen Bildfläche verschwunden war, ist Lily Allen wieder da. Man muss gar nicht fragen, was so in der Zwischenzeit eigentlich passiert sein könnte: Dieses Album verrät es einem, so brühwarm aufgetischt, dass man sich teilweise die Ohren verbrennt.
Mehr oder weniger in eine offene Beziehung von (jetzt) Ex-Ehemann und bis Mitte Oktober allseits beliebtem "Stranger Things"-Star David "Hopper" Harbour gedrängt, erfährt man auf "West End Girl" so einige der schmutzigen Details: Missgunst, Untreue, Lügen ... an sich ist alles vorhanden, das einem Frauke Ludowig normalerweise bei "Exclusiv" über C-Promis erzählt. Nur, dass die Story hier auf eine 45-minütigen Platte mit Witz, Charme, Tiefe, sowie einigen musikalischen Highlights gepresst worden ist.
Vom titelgebenden Intro über Zweifel und falsches Vertrauen in "Ruminating" und "Sleepwalking", bis zur Frage: "Who's Madeline?" Die Zweifel werden vielfältiger, die Beweislast für Lügen und Versprechensbrüche immer größer ("I didn't know it was your Pussy Palace"), die Unzufriedenheit mit der eigenen Situation in der forcierten offenen Beziehung immer deutlicher: "I've been trying to be open, I just want to meet your needs."
Am Ende ist Lily, im übertragenen Sinne full circle, bei der vorwurfsvollen Schlussfolgerung, ebenfalls der Titel ihres 2009 erschienenen Albums, angelangt: "It's not me, it's you". "It's what you've always done, it's what you'll do, forever till you die, it's true. And there is nothing I could do, you're stuck inside your fruityloop."
Ehe zu Ende, Karriere wieder am Start: Vogue-Cover, Gast in sämtlichen US-Late-Night-Shows, ausverkaufte Tournee: Bei Lily läuft es wieder.
von Merlin Engelien
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