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2000er: Jay-Z - "99 Problems"

"99 Problems" klingt wie Asphalt. Rick Rubins Produktion ist ein Stück kontrolliertes Chaos mit Gitarrenfeedback, staubigen Drums sowie knochentrockenem Groove, der eigentlich mehr Rock als Rap ist. Jay-Z legt sich drüber, völlig unbeeindruckt, fast spöttisch. Das ist kein Beat, der flirtet, sondern einer, der berstet.

Rubin zimmert sich den Beat zusammen, als nehme er ein altes Beastie Boys-Tape auseinander und arrangiere es neu. Alles klingt roh, übersteuert, direkt. In einer Zeit, in der Rap immer glatter und poppiger wurde, brachte dieser Beat die Straße zurück ins Studio. Jay-Z dominiert ihn, als wärs ein Mittelfinger gegen jede Erwartungshaltung.

Was den Beat legendär macht, ist seine Einfachheit. Kein Glanz, kein Filter. Energie, Haltung, und ein Produzent, der weiß, wann man lieber nichts mehr hinzufügt. "99 Problems" ist Hip Hop, gesund geschrumpft. Alles Überflüssige weg, bis nur noch das bleibt, das wirklich es wirklich braucht: Vibe, Realness, Aura.

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