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David Winkler: Maeckes - "Pisse aus Weingläsern"

Maeckes, seit jeher schon einer meiner Lieblings-Weirdos! Ob im "Feuer über Deutschland"-Acapella, im Rap-Duo mit Plan B (heute Bartek) oder als Solo-Artist. Diesen Typen umgibt immer eine Aura vom Kind, das geliebt werden möchte und dann mit großen Augen beim Kindergeburtstag das Haus anzündet statt die Kuchenkerzen: Zerbrechlichkeit und Freude am Wahnsinn der Zeit. Ein Jahr nach "Kids" veröffentlicht er also die EP "Manx". Während mir ersteres im Soundkonzept auf Dauer zu positiv war, liefert "Manx" mehr Angriffslust.

Für den Song "Pisse aus Weingläsern" greift er sich noch JAW, der ein Jahr zuvor auf "Täter Opfer Ausgleich" gezeigt hat, dass er mit Anlauf in menschliche Abgründe springt. Zusammen zeichnen sie ein düsteres Bild ihrer Wahrnehmung der Gesellschaft.

... und, ooooh man, wie ich diesen Beat liebe! Gerade weil er in seinen Bestandteilen so simpel ist, untermalt er jedes Wort. Ich sags euch, die Sachen müssen einfach nicht komplex sein, um hängenzubleiben. Für mich macht das Instrumental übrigens genau Maeckes' eingangs erwähnte Dualität aus, wie ich ihn lieben gelernt habe. Das Klackern im Intro hat etwas fast schon Kindliches und bekommt durch den Wechsel zu den beiden Basslines diese leicht irre Note, vereinzelt eingestreute Streicher und dezente Melodien machen die ganze Nummer rund.

Ich hätte mir tatsächlich ein ausführlicheres Video zur Beatentstehung gewünscht statt diesen 1:40-minütigen Appetizer, den man damals zu Promozwecken zur Verfügung gestellt bekommen hat:

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